Rheinland-Pfalz

Das eigentliche Problem ist der Etikettenschwindel

Der Pferdefleisch-Skandal hält sich nicht an Landesgrenzen. Auch Rheinland-Pfalz ist inzwischen betroffen: Die Supermarktkette Real hat aus ihren Mainzer Märkten die Tiefkühl-Lasagne ihrer Hausmarke Tip zurückgerufen, die statt Rindfleisch Pferdefleisch enthalten kann. Auch Rewe und Edeka, die jetzt ähnliche Produkte ihrer Eigenmarken überprüfen, haben Filialen im Land.

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Pferdefleisch ist nicht gesundheitsschädlich, betont Ernährungsexpertin Waltraud Fesser von der Verbraucherzentrale in Mainz. Der Skandal besteht in der Irreführung der Verbraucher. Das sagt auch Metzgermeister Ralf Barz in Neuwied. In seiner Rossschlachterei, der einzigen im Umkreis von 30 Kilometern, verkauft er vor allem Pferdefleisch.

Die Unsicherheit, die im Moment bei den Verbrauchern aufkommt, kann Barz verstehen. Trotzdem sagt er: „Es ist wirklich schade, dass jetzt das Fleisch selbst in Verruf gerät. Denn es ist sehr gesund.“ Das Pferdefleisch, das aktuell in Tiefkühlprodukten aufgetaucht ist, kann aus seiner Sicht nur aus Osteuropa stammen. „Hier bei uns in Deutschland wäre es für die massenhafte Verarbeitung viel zu teuer gewesen“, sagt Barz. ren/jdl