Chronologie: 6. und 7. August 1961

Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, bezeichnet in einem Interview im deutschen Fernsehen den Vorwurf der DDR, die Bundesregierung betreibe Menschenhandel, als Lüge.

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Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Ernst Lemmer, bezeichnet in einem Interview im deutschen Fernsehen den Vorwurf der DDR, die Bundesregierung betreibe Menschenhandel, als Lüge.

Ein Regime, das nicht in der Lage sei, die Bevölkerung in der Heimat zu halten, habe eklatant versagt. Walter Ulbricht berichtet im SED-Politbüro in einer außerordentlichen Sitzung über die Ergebnisse der Warschauer-Pakt-Tagung in Moskau. Das SED-Politbüro legt den Zeitpunkt der Grenzschließung auf den 12./13. August fest. Der Beschluss lautet: „Der Beginn der vorgesehenen Maßnahmen zur Kontrolle erfolgt in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag aufgrund eines Beschlusses des Ministerrates.“ Der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow kündigt in einer Rundfunkrede eine Verstärkung der Streitkräfte der UdSSR an den Westgrenzen und die Einberufung von Reservisten an.

Die Außenminister der drei Westmächte und der Bundesrepublik beschließen in Paris, vorbereitende Maßnahmen zu treffen, um einer kritischen Situation in Berlin begegnen zu können. fwg