Wer suchet, der findet

Jens Weber testet eine Brille für Golfballsucher

Hier irgendwo muss er sein, nein hier. Hier vielleicht? Nein, er war doch kürzer. Eine Geduldsprobe mit einer reellen Chance, dass man ausrastet. Aber nicht doch, wer verflucht denn gleich den Ball? Der kann doch nun wirklich nichts dafür. Gut allerdings, wenn einem die „Golfball Finder Glasses“ beistehen.

Die Brille: Mit dieser Brille soll man im grünen, dicken Gras seinem Ball rucki, zucki finden, sagt der Hersteller. Er sagt auch, dass stundenlanges Suchen nach Golfbällen quasi Schnee von gestern sei. Der Trick dabei ist ganz einfach. Die blauglasige Brille sorgt dafür, dass weiße Dinge hervorgehoben und dunkle Dinge noch dunkler werden.

Auf dem Golfplatz: Grundsätzlich ist die Idee ja nicht schlecht. Ich dresche meinen Ball irgendwo hin, ziehe mir die Brille an und finde, wenn ich mir die Landezone gemerkt habe, meinen Golfball innerhalb Sekunden – theoretisch.

In der Praxis sieht es allerdings etwas anders aus. Wenn der Ball so richtig fett in diesem Rough liegt, dann übersieht man ihn auch mit der blauen Brille recht schnell – Zeitersparnis gleich null. Und selbst der Test im Wald bringt keine neue Erkenntnis, außer, dass man nun den Abfall besser sieht, Taschentücher beispielsweise. Was aber einwandfrei funktioniert: Wenn der Ball ein wenig aus dem Gras schaut, ist er oft nicht sofort zu erkennen. Gerade dann, wenn man ziellos in der Landezone umherirrt. Und da ergibt die Brille dann doch etwas Sinn. Die kleine Kugel hebt sich dank Brille etwas mehr ab. Der Ball muss aber mehr oder weniger mitspielen, sonst funktioniert es nicht.

Fazit: Mit dieser Brille, die immerhin 15 Euro kostet, auf der Nase sieht man nicht unbedingt elegant aus. Eine stundenlange Zeitersparnis habe ich durch dieses Gerät sicherlich nicht. Ich habe in der Summe nicht mehr oder weniger schnell die Bälle gefunden. Aber vielleicht ist die Brille noch für ganz andere alltägliche Dinge geeignet, zur Champignonsuche. Die sind ja auch fast weiß.