Nato: Erfolg trotz Defiziten

Rasmussen
Anders Fogh Rasmussen Foto: DPA

Anders Fogh Rasmussen war sichtlich zufrieden, als er Ende Oktober die Bilanz des Nato-Einsatzes in Libyen zog. Die siebenmonatige Mission sei eine der „erfolgreichsten in der Geschichte der Allianz“ gewesen, unterstrich der Däne.

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Anders Fogh Rasmussen war sichtlich zufrieden, als er Ende Oktober die Bilanz des Nato-Einsatzes in Libyen zog. Die siebenmonatige Mission sei eine der „erfolgreichsten in der Geschichte der Allianz“ gewesen, unterstrich der Däne.

In der Tat liest sich das politische wie militärische Ergebnis positiv – auch wenn der Einsatz am Ende vom mysteriösen Tod Gaddafis getrübt wurde. Dieser Erfolg prägte das Jahr für die Nato. Er ist auf den ersten Blick ein europäischer. Denn zum ersten Mal in der Geschichte des Bündnisses führten nicht die USA, sondern Frankreich und Großbritannien einen Einsatz. Und doch legt der Libyen-Einsatz schonungslos die Schwächen der Europäer und der Nato insgesamt offen. Es mangelt an gemeinsamem politischen Willen zum Handeln und an militärischen Fähigkeiten.

Wäre Big Brother Amerika nicht mit hochmodernen Waffen zur Stelle gewesen, hätte es kritisch werden können. Auch politisch hat der Einsatz erschreckende Defizite offengelegt. Von den 28 Nato-Verbündeten beteiligten sich nur 12 direkt am Einsatz in Libyen. Viele deshalb nicht, weil sie sich militärisch dazu nicht in der Lage sahen. Eine Schicksalsgemeinschaft wie im Kalten Krieg ist die Allianz also endgültig nicht mehr. Sie mutiert zunehmend zum militärischen Dienstleister für wechselnde Koalitionen des Westens. ing

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