Fußball-EM 2012: Glanzvolle Entwicklung krönen

Fußball-EM 2012 - Stadion Kiew
Das Nationalstadion in Kiew ist am 1. Juli Schauplatz des EM-Endspiels. Ob die deutsche Mannschaft an dem Tag auf diesem Rasen auflaufen wird? Foto: DPA

DFB-Auswahl hat beim EM-Turnier den Titel fest im Visier. Nach einer makellosen Qualifikation mit zum Teil spielerisch großartigen Vorstellungen ist die Zuversicht so groß wie selten zuvor.

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Eine klasse Vorstellung bei der WM in Südafrika, eine makellose EM-Qualifikation, ein großartiger, weil toll herausgespielter Sieg gegen die Niederlande zum Jahresabschluss – die Nationalmannschaft macht weiterhin als Spaßgesellschaft von sich reden.

Spaß haben und vor allem endlich mal wieder den Titel holen, so lautet die Devise mit Blick auf den kommenden Sommer. Dann geht in Polen und in der Ukraine die Europameisterschaft über die Bühne. Und dies – ohne Zweifel – mit der DFB-Auswahl als einem der großen Favoriten auf den Turniersieg. Den letzten kontinentalen Titel holte eine DFB-Auswahl zuletzt 1996 bei der EM in England unter Trainer Berti Vogts.

Dabei sind sich die Experten einig: Das aktuelle Nationalteam ist noch weitaus stärker einzuschätzen als die Sieger von '96. In der Zeit nach der WM 2010 hat die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw noch einmal einen enormen Qualitätssprung gemacht. Insbesondere in der Offensive kann Löw aus dem Vollen schöpfen. Was das Angebot an guten Mittelfeldspielern und Stürmern betrifft, dürfte so ziemlich jeder Nationalcoach den Bundestrainer um sein bestens geschultes Personal beneiden.

Die EM-Vorfreude im Land ist jedenfalls groß. Und diese Freude wird auch durch eine durchaus happige Gruppenauslosung nicht geschmälert. Portugal, Niederlande und Dänemark – das sind in der Tat hohe Hürden, die das DFB-Ensemble nehmen muss. Alle drei Spiele gehen zum Leidwesen der mitreisenden Anhänger im Übrigen in der fernen Ukraine über die Bühne.

Den Auftakt macht am Samstag, 9. Juni, das Spiel gegen die Portugiesen in Lwiw. Anschließend, am 13. Juni, steht in Charkov der Knüller gegen die Niederlande an, bevor im letzten Gruppenspiel am 17. Juni die Dänen der deutsche Gegner sind. Joachim Löw hat das Hammerlos mit erstaunlicher Gelassenheit aufgenommen. „Ich habe keine Angst. Vor dem Turnier wird viel diskutiert und gesprochen. Am Ende weiß man ganz genau, dass nur derjenige den Titel gewinnen kann, der die beste Form hat“, betonte der Bundestrainer selbstbewusst.

Das Selbstvertrauen haben sich Coach und Mannschaft in den vergangenen Monaten mit zum Teil großartigen Darbietungen erarbeitet. Würde die EM morgen beginnen, so hätte Löw kaum Probleme, seine Wunschelf zu benennen. Ohnehin scheinen nur noch wenige Plätze im 23 Akteure umfassenden EM-Kader vakant zu sein.

Im Tor geht an Manuel Neuer kein Weg vorbei. So es überhaupt noch Fragezeichen gibt, stehen die hinter der Vierer-Abwehrkette, wo es rechts am meisten hakt. Nach Lage der Dinge bilden Bayern-Spieler Holger Badstuber und Arsenal-Akteur Per Mertesacker die Innenverteidigung. Auf links ist Philipp Lahm gesetzt, auf der rechten Abwehrseite, auf der Löw im ablaufenden Jahr wohl am meisten experimentiert hat, hat Jerome Boateng die Nase vorn. Damit sind in der Kette drei von vier Spielern vom FC Bayern. Löw setzt hier also – wie viele Vorgänger auch – auf einen eingespielten Block.

Optimistisch
Bastian Schweinsteiger verfolgt mit der Nationalmannschaft ehrgeizige Ziele.
Foto: DPA
Auf der Sechser-Position dürften im vom Bundestrainer favorisierten 4:2:3:1-System Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira feste Größen sein. Trotz einer bislang hervorragenden Saison bleibt Toni Kroos vorerst wohl nur die Rolle des Edelreservisten.

Gleiches gilt für die „Tormaschine“ Mario Gomez im Sturm. Hier wird Löw nach Lage der Dinge dem spiel- und kombinationsfreudigeren Miroslav Klose den Vorzug geben. Bleibt zu hoffen, dass der mittlerweile bei Lazio Rom spielende Klose im weiteren Verlauf der Saison von Verletzungen verschont bleibt. Auf den Außenbahnen ist mit Lukas Podolski (links) und dem Bayern-Angreifer Thomas Müller zu rechnen.

Die große Stärke der DFB-Auswahl liegt wohl unter anderem darin, jederzeit Akteure bringen zu können, die für Belebung sorgen können und mit denen der Spielfluss keineswegs ins Stocken gerät. Mats Hummels, Lars Bender, Andre Schürrle, Mario Götze und vielleicht auch der Gladbacher Marco Reus – das alles sind Spieler, die große Qualität mitbringen.

Aber von Wunschformationen und Startelfdiskussionen mag Löw zu diesem frühen Zeitpunkt noch nichts hören. Der Bundestrainer setzt voll und ganz auf die gute Verfassung zum Turnierbeginn. Für Form und Fitness soll – wie immer – eine intensive Vorbereitung sorgen. Da will der Bundestrainer seinen Mannen den letzten Feinschliff verpassen. Der deutsche Kader wird sich vom 11. bis 18. Mai 2012 in ein Regenerations-Trainingslager auf Sardinien aufmachen. Danach wird das DFB-Team in Tourettes in Südfrankreich Teil zwei der unmittelbaren EM-Vorbereitung absolvieren. Dort wird es wahrscheinlich auch ein Testländerspiel geben. Die EM-Generalprobe steigt wohl am 1. oder 2. Juni in Leipzig. Auf die Gegner in beiden Spielen darf man gespannt sein.

Von unserem Redakteur Klaus Reimann

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