Bundesgartenschau 2011: Ganz Koblenz blüht auf

Die erste Buga in Rheinland-Pfalz übertrifft alle Erwartungen: Millionen Besucher wollen das Sommermärchen am Deutschen Eck erleben. Im Jahr 2011 erlebte Koblenz sein ganz eigenes Sommermärchen: Die Bewohner entdeckten sich und ihre Stadt neu.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Was hatte es im Vorfeld für Diskussionen über die Koblenzer Entscheidung gegeben, die Bundesgartenschau auszurichten – und was für ein grandioser Erfolg ist diese Buga am Deutschen Eck letztlich geworden.

Sechs Monate lang verwandelte die Buga Koblenz an vielen Orten in ein wahres Blütenmeer.

Mehr als 3,5 Millionen Besucher genossen die vielfältigen Angebote.

Eine der Hauptattraktionen war die Seilbahn, die das Rheinufer mit dem Festungsplateau verbindet. Sie wird auch im kommenden Jahr wieder fahren.

Eröffnung der Bundesgartenschau in Koblenz am 15. März 2011.

Kevin Ruehle

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Kevin Ruehle

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Das Deutsche Eck erstrahlt im Sonnenuntergang.

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Eine Passionsblume erblüht auf der Bundesgartenschau 2011.

Impressionen der Bundesgartenschau 2011

Im Jahr 2011 erlebte Koblenz sein ganz eigenes Sommermärchen: Die Bewohner entdeckten sich und ihre Stadt neu – und mit ihnen Millionen von Gästen. Mit rund 2 Millionen Besuchen hatte man kalkuliert, mehr als 3,5 Millionen wurden es. Damit war die Koblenzer Buga eine der erfolgreichsten der Geschichte.

Und dieser Erfolg lässt sich aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachten. Die erste ist der nüchterne Blick auf harte Zahlen. 3,57 Millionen Besuche, 77 000 verkaufte Dauerkarten: Mit diesem Ansturm und dieser Akzeptanz in der Bevölkerung in und um Koblenz hatten auch die größten Optimisten nicht gerechnet. Das schlägt sich natürlich auch beim Kassensturz nach 185 Tagen positiv nieder: Mit Einnahmen durch die Buga-GmbH in Höhe von 25 Millionen Euro hatte man kalkuliert – es wurden knapp 13 Millionen Euro mehr. Damit ist das Großereignis aber natürlich immer noch ein Zuschussprojekt. Schließlich betrug der Etat am Ende deutlich mehr als 100 Millionen Euro. Den Investitionen aus der Landes- und der Stadtkasse stehen aber große Verbesserungen der Infrastruktur an den touristischen Schlüsselstellen der Stadt gegenüber.

Doch der Blick auf die Zahlen ist ohnehin nur die eine Seite: Die Buga war vor allem ein Lebensgefühl – wenn auch auf begrenzte Zeit. Selten haben sich die Koblenzer in der Rolle des Gastgebers so wohl gefühlt wie während sechs Monaten Gartenschau. Selten waren sie so glücklich mit ihrer eigenen Stadt. Wie ein riesiger Freizeitpark lag ihnen und ihren Besuchern das Gelände zu Füßen und lud zum täglichen Kurzurlaub ein. Die enorme Zahl der verkauften Dauerkarten zeigt, wie sehr sich die Menschen im direkten Umfeld mit der Buga identifiziert haben. Und: Wer eine Dauerkarte gekauft hatte, der kam im Schnitt 12,7 Mal – viele haben auch den dreistelligen Bereich an Besuchen erreicht.

Was sie zu sehen bekamen, war sein Geld wert: Die Buga hat das Kurfürstliche Schloss vom Behördensitz in einen Touristenmagneten umgewandelt, umgeben von prachtvollen Parkanlagen. Die Rheinanlagen haben den Mief der Jahrzehnte abgelegt, das Areal hinter dem Deutschen Eck hat sich vom Busparkplatz zum Feierabendtreff der Koblenzer gemausert. Gleich neben dem gärtnerisch beeindruckenden Blumenhof zu Füßen der ehrwürdigen Basilika St. Kastor dann der absolute Besucherliebling dieser Gartenschau: die Seilbahn, die das Rheinufer mit dem Festungsplateau verbindet. Die Fahrt mitten durch das Welterbe Mittelrheintal wollte sich kaum jemand entgehen lassen. Ab dem 16. März 2012 wird diese übrigens wieder zu erleben sein – und das auch noch garantiert bis zum Jahr 2013. Wie es danach mit der Seilbahn weitergeht, ist offen.

Wer den Rhein überquert hatte, auf den wartete das Plateau mit der eindrucksvollen Aussichtsplattform, auf den warteten zahllose Ausstellungsbeiträge, die Blumenhallen. Und der konnte vor allem die runderneuerte Festung erkunden. Für Kinder hatte das Gelände gleich mehrere neue Spielplätze und die Skaterplaza am Schloss zu bieten, die alle weiter bestehen bleiben.

Die Buga war dazu Rahmen für ein Mammutprogramm: Vom Auftakt mit Bundespräsident Christian Wulff am 15. April bis zum großen Finale am 16. Oktober zählten die Macher rund 8000 Veranstaltungen. „Koblenz verwandelt“: Das Motto der Gartenschau hat sich voll und ganz erfüllt. 2011 war am Deutschen Eck einfach alles Buga.

Von unserem Redakteur Ingo Schneider

RZ- JAHRESRÜCKBLICK 2011

Chronik Rheinland-Pfalz

Chronik Deutschland & Welt
Buga 2011
Politik
Sport
Kultur/Medien/Adel
Alle Karikaturen der RZ
Wirtschaft
Verstorbene Persönlichkeiten