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Baumholder

Diesmal hat Kim Oliver Rieth im Turm das Sagen

Von Sascha Nicolay

Am Samstag dürfte Kim Oliver Rieth ein bisschen angespannter sein als sonst üblich. Sorgen muss sich deshalb um ihn aber keiner machen, denn es wäre unnormal, wenn er nicht auch ein bisschen nervös wäre, schließlich hat man nicht alle Tage Premiere als Chef einer der wichtigsten und spektakulärsten Wertungsprüfungen des gesamten WM-Kalenders. Kim-Oliver Rieth ist am Samstag zum ersten Mal Leiter der großen Panzerplatten-Wertungsprüfung der ADAC Rallye Deutschland. „Da schlägt der Puls schon ein bisschen öfter“, gibt er lachend zu. Kein Wunder, denn die lange Panzerplatten-WP gehört nicht nur zu den schwierigsten Wertungsprüfungen im WM-Kalender, sie ist auch eine der längsten und das Herzstück der ADAC Rallye Deutschland, die am heutigen Donnerstag in Saarbrücken gestartet wird. Auf der Panzerplatte werden die meisten Zuschauer sein – abhängig vom Wetter tummeln sich dort immer zwischen 15 000 und 30 000 Rallye-Verrückte – und nicht selten wird auf dem Truppenübungsplatzgelände der deutsche WM-Lauf entschieden.

Lesezeit: 4 Minuten
Am Samstag ist traditionell Panzerplattentag und zum ersten Mal trägt Rieth die Hauptverantwortung. Der bisherige Chef im Panzerplattenturm, der legendäre Wolfgang „Hufix“ Huhmann, ist diesmal mit der Sicherheitsbeauftragten Michele Mouton unterwegs. „Ich finde, das passt“, sagt Rieth, ehe er ein kleines Zahlenspiel vorträgt. „Die Deutschlandrallye wird jetzt zum 35. Mal ...
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Florian Lofi ist neuer Chefkoch am Nudeltopf

Baumholder. Dass Wolfgang Huhmann in diesem Jahr die Leitung der großen Panzerplatten-Wertungsprüfung abgegeben hat, hat zu einem Dominoeffekt beim Sportfahrerteam Hunsrück geführt. Kim-Oliver Rieth, der bisherige Leiter der Sprintprüfungen rückt auf den Chefsessel der langen WP – und so ist eine weitere Leiterstelle frei geworden. Die übernimmt am Samstag Florian Lofi. Der 35-Jährige trägt diesmal die Verantwortung über den „Nudeltopf“, wo der größte Teil der bei den Zuschauern so beliebten 2,87 Kilometer kurzen Prüfung stattfindet. „Im Turm zu sitzen, das ist eine ganz andere Geschichte“, sagt Lofi.

Bisher agierte er eher draußen auf der Strecke als Verbindungsmann beim MIC-Einsatzteam. „MIC“ steht für „Medical Intervention Car“. Zusammen mit einem Arzt, Sanitätern und einem Feuerwehrmann steht es mit mehreren Bergefahrzeugen bereit, um bei einem Unfall eingreifen zu können. „Ich war so etwas wie der verlängerte Arm für den WP-Leiter auf dem Turm“, erzählt Lofi. Allerdings fungierte er auch als stellvertretender WP-Leiter und kann so ebenfalls auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Lofi macht aber keinen Hehl daraus, dass die Übertragung der WP-Leitung nichts Alltägliches ist. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt er. Angefangen hat er wie so viele als Helfer beim STH, war Sportwart bei der Hunsrück-Rallye und ist dann dabei geblieben. „Mit 14 oder 15 Jahren habe ich noch die Zettel zum Streckensprecher gebracht, auf dem stand, wer gerade welche Zeit gefahren ist“, erzählt er.

Und was macht „seine“ Sprintprüfung aus. „Der Nudeltopf ist für die Zuschauer super. Man sieht ständig viele Autos, und das für lange Zeit“, schwärmt er.

Vom berühmten Turm durch den so genannten „Nudeltopf“ führen 2,87 Kilometer mitten durch die Zuschauermassen hindurch. Gerade für die Besucher ist diese WP äußerst spektakulär, weil sie die Autos praktisch während der gesamten Fahrt verfolgen können. Dreimal wird die kleine WP am Samstag gefahren. Beim ersten Durchgang, am Morgen, diesmal einmal und am Nachmittag zweimal hintereinander, immer unmittelbar vor der großen WP. Das führt dann am Nachmittag zu einer Situation, die sonst nirgendwo auf der Welt zu erleben ist. Die Zuschauer erleben Autos auf drei Wertungsprüfungen zur gleichen Zeit im Begegnungsverkehr. Ein ausgeklügeltes Startsystem bei der Sprintdoppelprüfung mit zwei Spuren macht das möglich. Ungefähr elf Minuten nach der ersten Durchfahrt stehen die Teams schon wieder am Start und gehen erneut auf die knapp drei Kilometer. Der Starttakt muss dabei genau stimmen. Nach der zweiten Durchfahrt begeben sich die Teilnehmer zum Start der langen Panzerplatten-Wertungsprüfung, um die Reifen mordenden 40,80 Kilometer bis zum Ziel im Maiwald nahe Reichenbach möglichst schnell hinter sich zu bringen.

In den vergangenen beiden Jahren hat das Startsystem auch dank der großen Kenntnisse von Waltraud Wünsch perfekt funktioniert, und Lofi ist sicher, dass auch am Samstag in dieser Beziehung alles glatt gehen wird. „Gutes Wetter“, am Panzerplattentag und „dass wir das Ding ohne Probleme durchfahren und alle ihren Spaß haben“, sind die bescheidenen Wünsche des neuen Chefkochs am Nudeltopf auf der Panzerplatte.

Sascha Nicolay

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