Koblenz

Forum und Messe IT2KO startet bald: Künstliche Intelligenz ganz natürlich vorgestellt

Ein Roboter
Ein Roboter Foto: dpa

Künstliche Intelligenz, da denken viele an „Terminator“ , an durchgeknallte Computer, die ihre Konstrukteure vernichten wollen oder an vollautomatische Fabriken ohne Menschen und Arbeitsplätze. Einige dieser Ängste kann und will die Messe IT2KO abbauen und stattdessen eine realistische und positive Zukunft aufzeigen. IT2KO hat in diesem Jahr das Schwerpunktthema „Künstliche Intelligenz – Zukunft lebendig gestalten“ und findet am 4. und 5. Mai in der Koblenzer Rhein-Mosel-Halle statt.

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Neben der Rhein-Zeitung ist „It.StadtKoblenz“ der Veranstalter. Vorsitzender dieses „Innovationsclusters Mittelrhein“ ist Ulrich Furbach, Informatiker und KI-Spezialist an der Koblenzer Universität. Der Professor erklärt: „In der KI geht es nicht nur darum, das Denken eines menschlichen Gehirns nachzubauen, was man ,starke KI’ nennt. Thema ist es auch, intelligentes Verhalten zu erzeugen, durchaus unter Benutzung von Methoden, die eher ingenieurmäßig sind – dieses Vorgehen wird auch als ,schwache KI’ bezeichnet. Dabei ist es ein Ziel, dem Menschen bei bestimmten Aufgaben zu helfen; wir nennen das ,Companion-Technologie’, also Technik, die den Anwender helfend begleitet.“

Im Alltag wird KI oft gar nicht bemerkt

Beispiele gibt es im Alltag zuhauf: Sprachversteher wie Siri oder Google Now, Assistenzsysteme in modernen Fahrzeugen und Dinge, die – so Furbach – „für uns gar nicht mehr als KI sichtbar werden“, wie Kaufempfehlungen von Onlineshops wie Amazon oder komplizierte Logistiksysteme, die Warenströme lenken und Routen planen.

„Künstliche Intelligenz wird flügge – sollen wir sie in die Freiheit entlassen?“ heißt Furbachs Vortrag bei IT2KO. An Hand von verschiedenen Anwendungsgebieten aus dem Bereich der autonomen Fahrzeuge, der Brettspiele, der Frage-Antwort-Systeme und der Mathematik wird er moderne KI-Methoden vorstellen. Insbesondere will er auch menschliches Schließen aus dem Blickwinkel der Kognitionswissenschaften und Fragen zu Emotionen oder gar Bewusstsein künstlicher Systemen thematisieren. Abschließen will der Forscher mit seinem Pladoyer zum verantwortlichen Umgang mit KI. Denn auch wenn er die Angst vor übermächtigen Maschine für „stark übertrieben“ hält, erkennt er konkrete Gefahren der KI, vor allem bei der militärischen Forschung für autonome Waffen. „Die Hemmschwelle für den Einsatz solcher Waffen sinkt“, warnt er und fordert, wie weitere 20.000 KI-Forscher, einen Bann solcher Waffensysteme, ähnlich dem Verbot chemischer Waffen.

Spannendes Programm (nicht nur) für Fachleute

IT2KO startet am Donnerstag, den 4. Mai mit dem Fachbesuchertag und steht am Tag darauf allen Interessierten offen. Die Messe findet zum zweiten Mal statt. Im Unterschied zum Vorjahr ist das Programm schlanker, um Überschneidungen zu vermeiden. „Wir wollen auch stärker ethische und politische Fragen der Technik behandeln“, so Furbach. Und in Workshops Einblick geben, was möglich ist und was (noch) nicht. Jochen Magnus

Das Programm, Anmeldemöglichkeit für Fachbesucher und die Liste der Aussteller finden Sie im Internet unter it2ko.de.