Zeitungsdruck und Handyfotos: Instagramer erkunden das RZ-Druckhaus
Von unserem Reporter Alexander Hoffmann
Die Papierbahnen rasen durch die Druckmaschine, es rattert, rauscht, brummt. Während die Samstagsausgabe der Rhein-Zeitung aufs Papier gebracht wird, steht Uwa Scholz konzentriert neben der Maschine, ihr Smartphone fest in den Händen, das nächste Foto im Blick.
Die Berlinerin ist ein Star der Instagram-Szene, hat in der Community mehr als 100.000 Follower. Sie ist mit 16 weiteren Handyfotografen einen Abend lang zu Gast im Druckhaus der Rhein-Zeitung.
Eingeladen hatte sie RZ-Chefredakteur und Instagram-Liebhaber Christian Lindner. Die Fragen hinter diesem Abend: Wie erleben kreative Handyfotografen das Druckhaus – und wie halten sie ihre Eindrücke fotografisch fest?
„Gute Bilder brauchen nur wenige Erklärungen“, verrät Uwa Scholz ihr Rezept. Ein gelungenes Foto sollte dem Betrachter sofort eine Vorstellung davon geben, was es zeigt. Zwischen den imposanten Papierbahnen und den beiden riesigen Druckmaschinen bekommt man an diesem Abend auch eine Vorstellung davon, wie vielfältig die Instagram-Szene ist.
Fotografieren ist ein kreativer Ausgleich
Da sind Ulrich und Marc Fleischer, Vater und Sohn aus Neuwied, beide begeisterte Fotografen, beide mit Vorliebe bei Instagram unterwegs. Da ist Marco Wagner, Instagramer aus der Nähe von Waldbreitbach, der das Fotografieren als kreativen Ausgleich zu Job braucht.
Und da ist André Krüger alias @bosch aus Hamburg, ebenfalls ein Star der Szene und „gerade ziemlich beeindruckt von den riesigen Maschinen, die hier stehen“, wie er sagt. Maximal 45.000 Exemplare schaffen die Druckmaschinen in der Stunde – die Handyfotografen schaffen an diesem Abend mehr als 450 Fotos.
Das für Instagram typische Quadratformat hat es ihnen allen angetan: „Ich habe mir mittlerweile schon angewöhnt, meine Umwelt im Quadrat zu sehen“, schmunzelt Udo Herkenroth aus Wirges bei der Vorstellungsrunde.
Dann bekommt jeder Fotograf eine Warnweste mit dem Schriftzug #igersRZ – unter diesem Hashtag sind bei Instagram alle Fotos zu finden, die an diesem ersten Instagram-Abend eines deutschen Medienhauses aufgenommen werden.
Exklusive Eindrücke für die Instagramer
Druckhaus-Chef Armin Elm weist die Fotografen ein und verspricht ihnen exklusive Eindrücke: Die Instagramer dürfen den gesamten Druckprozess aus der Nähe ansehen, beobachten und natürlich fotografieren. „Total spannend“, findet das Oskar Moryson. Er ist 12 Jahre jung und bildet mit Jan Moryson das zweite Vater-Sohn-Duo des Abends.
Oskar fotografiert „alles, was mir vor die Linse kommt“, verrät er. Seine Instagram-Bilder haben ihm schon mehr Follower eingebracht als seinem Papa. Der junge Koblenzer hat die Foto-Community bei Schulkameraden kennengelernt: „Facebook zum Beispiel hat eine Altersbeschränkung, viele von meinen Freunden dürfen da gar nicht rein“, sagt er. Bei Instagram ist das anders.
Ulrich Fleischer hat seine Kamera im Anschlag, ist fasziniert von der Drucktechnik, von den vier riesigen Farbtanks, von der flinken Weiterverarbeitung und von den bis zu 120 Transportern, die Nacht für Nacht dafür sorgen, dass die Zeitungen rechtzeitig zum Leser kommen.
Fotografiert hat Fleischer immer schon gern, sagt er. „Aber bei Instagram bekommt man immer gleich eine Rückmeldung auf seine Fotos – und man lernt spannende Leute kennen.“ Dann macht er sich wieder auf den Weg. Sein Sohn Marc hat das nächste Motiv im Blick. Das will er natürlich nicht verpassen.
Hier gibt es alle Bilder vom Instagram-Abend – Hashtag: #igersrz
