Koblenz

Spionage-Prozess: Verteidigung fordert Freispruch für Nato-Mitarbeiter

Die Verteidigung hat im Koblenzer Spionage-Prozess gegen einen ehemaligen Nato-Mitarbeiter einen Freispruch gefordert. Gegen eine böse Absicht des 61-jährigen Angeklagten spreche sein Verhalten bei der Tat, sagte Verteidiger Michael Rosenthal am Montag vor dem Oberlandesgericht Koblenz.

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Er hätte die Daten ausdrucken und mit nach Hause nehmen können und hätte so keine Spuren hinterlassen. Stattdessen habe er den Dienstweg über die Nato gewählt. Der 61-Jährige hatte stets betont, sich die Daten beschafft zu haben, um auf Sicherheitslücken hinzuweisen. Gewollt habe ihr Mandant Bündnissicherheit und keinen Verrat, betonte Verteidigerin Anke Stiefel-Bechdolf.

Die Bundesanwaltschaft hatte in dem Verfahren eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren wegen landesverräterischer Ausspähung gefordert. Ihrer Auffassung nach beschaffte sich der Mann im Jahr 2012 auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein die Daten, um sie an eine «fremde Macht» weiterzugegeben.