Rheinland-Pfalz

Nach Kommentarflut auf Facebook: Hering antwortet Ringfans und bekräftigt Verkauf

Zu viel durch eine rosa Brille gesehen: Hendrik Hering als Wirtschaftsminister im Ring-Kino mit dem früheren Nürburgring-Chef Walter Kafitz und dem damaligen Run-Botschafter Keke Rosberg. Jetzt antwortet Hering auf Kritik auf Facebook. 
Zu viel durch eine rosa Brille gesehen: Hendrik Hering als Wirtschaftsminister im Ring-Kino mit dem früheren Nürburgring-Chef Walter Kafitz und dem damaligen Run-Botschafter Keke Rosberg. Jetzt antwortet Hering auf Kritik auf Facebook.  Foto: Vollrath

Unter dem Druck einer Welle von Postings auf seiner Facebookseite hat sich der rheinland-pfälzische SPD-Fraktionschef zum Nürburgring geäußert. Steuergelder für solche Infrastrukturprojekte seien weiter nötig, der Verkauf aber unumgänglich.

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Für Projekte wie den nun insolventen Nürburgring sind aus Sicht des rheinland-pfälzischen SPD-Fraktionschefs Hendrik Hering weiterhin öffentliche Mittel nötig. „Für Infrastrukturprojekte wie den Nürburgring werden auch zukünftig Steuergelder in die Hand genommen werden müssen“, erklärte der frühere Wirtschaftsminister auf Facebook.

Der Ring soll an Investoren verkauft werden. Und dazu gebe es auch keine Alternative, so Hering, der damit auf Kritik reagierte und sich zugleich bewusst ist, dass die Fans etwas anderes hören wollen.

Er versichert aber zugleich: Die Menschen in der Eifelregion seien der Landesregierung aber „ganz sicher nicht egal“. Die enorme strukturpolitische Bedeutung der Rennstrecke müsse trotz der Insolvenz mit dem Ziel gesichert werden, die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten. Hering verwiest auch auf das Landesgesetz, das nach dem Verkauf ein öffentliches Zugangsrechts am Nürburgring gesetzlich regele – aber aus Sicht der Kritiker ein völlig zahnloser Tiger ist.

In den vergangenen Tagen war Herings persönliches, aber öffentliches Facebookprofil zum Ziel zahlreicher Kommentare von Fans des Nürburgrings geworden. Hering hatte dabei etliche Beiträge löschen und auch einige der Kritiker und der Wortführer aus den Reihen der Gruppe „Ja zum Nürburgring“ sperren lassen – und damit erst recht für Aufmerksamkeit gesorgt. Die „Säuberungsaktion“ erstreckte sich offenbar auch auf Twitter, wo er Nutzer blockieren ließ.

Auch über den Silvestertag war auf der Facebook-Seite ständig gelöscht worden. Hering erklärt das mit seinen Nutzungsregeln, die er am Silvestertag noch einmal aktualisierte: Kommentare, die sich nicht mit einem von uns geposteten Beitrag auseinandersetzen, würden demnach ebenso gelöscht, ebenso ständige Wiederholungen des gleichen Inhalts. Kritiker hatten ihm vorgehalten, unliebsame Postings zu löschen.

Zuvor hatte Ministerpräsidenten Malu Dreyer auf ihrer Fanseite gepostet, dass diese nicht die richtige Adresse für Fragen zum Nürburgring sei und auch damit Unmut auf sich gezogen.