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Militärhistoriker Neitzel im Interview: Das Westerwaldlied zu verbannen, wäre albern

Nach dem Skandal um den rechtsradikalen Offizier Franco A. will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aufräumen mit rechtsextremem Gedankengut in der Truppe. Wehrmachtsdevotionalien sollen konsequent aus den Stuben verbannt werden. Sogar ein Bild des ehemaligen Kanzlers Helmut Schmidt in Uniform, das in der Bundeswehr-Universität Hamburg gehangen hat, musste schon weichen. Und auch das Westerwaldlied, das Hunderttausenden Wehrpflichtigen und Soldaten aus ihrer Bundeswehrzeit vertraut ist, steht auf dem Prüfstand. Schießt die Ministerin damit übers Ziel hinaus? Ja, findet der Militärhistoriker Prof. Sönke Neitzel von der Universität Potsdam.

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Der Bundeswehrexperte rät in der Diskussion dazu, nicht gleich in Schnappatmung zu verfallen und sich auch mit den Grautönen der Geschichte zu befassen. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Neitzel zudem, warum er eine Rückkehr zur Wehrpflicht für wenig sinnvoll hält.  Im Westerwaldlied geht es ja inhaltlich in erster Linie ...