Mainz

Baby mit einem Kissen erstickt: Junge Mutter gesteht die Tat

Eine 23-Jährige hat vor dem Mainzer Landgericht gestanden, ihr zwei Wochen altes Baby erstickt zu haben. Zum Auftakt des Prozesses am Donnerstag räumte die junge Frau nach Rücksprache mit ihren Verteidigern die Tat ein. Sie bestätigte damit den Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

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Laut Anklage erstickte die Mutter ihre Tochter am 22. November 2013 im Schlafzimmer ihrer Wohnung mit einem Kissen. Das Kind habe zuvor lange geschrien. Nach Angaben eines Gerichtssprechers verständigte die Frau selbst den Notdienst. Das Baby konnte aber nicht mehr gerettet werden.

Am ersten Verhandlungstag wurde die 23-Jährige aus der Untersuchungshaft vorgeführt und fing vor Gericht immer wieder an zu weinen. Sie schilderte ihre Kindheit, die sie zum Teil in einem Heim verbracht habe. Nach einer Lehre lebte sie zuletzt mit ihrem Partner in Mainz.

Weiteres Baby auf dem Gewissen?

Im Oktober 2012 habe sie einen ersten Sohn zur Welt gebracht, der laut Gericht ebenfalls als Säugling verstorben ist. Auch zu diesem Fall seien Ermittlungen aufgenommen worden.

Ob die Angeklagte aufgrund psychischer Probleme nur bedingt schuldfähig gewesen ist, soll ein Sachverständiger klären. Das Gericht hat insgesamt drei Verhandlungstage angesetzt.

Erst im Februar 2014 war eine Mutter aus Hessen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, weil sie ihre drei neugeborenen Kinder in den Jahren 2004 bis 2009 mit Tüchern erstickt hatte.