Koblenz

36 Objekte bei Rocker-Razzia durchsucht – Schwerpunkt nördliches Rheinland-Pfalz

Die groß angelegte Razzia im Rockermilieu ist abgeschlossen – jetzt geht die Arbeit weiter: Die Polizei hat Beweismittel sichergestellt und muss auswerten, ob sich die Vorwürfe erhärten. Gefunden wurden auch Schusswaffen.

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Bei der Razzia von 650 Polizisten in mehreren Bundesländern wurden insgesamt 36 Häuser, Wohnungen und anderen Gebäude durchsucht. Der Schwerpunkt lag eindeutig im nördlichen Rheinland-Pfalz mit zwanzig Gebäuden, zwölf waren es noch im südlichen Nordrhein-Westfalen.

Laut Augenzeugen wieder eines der Ziele der Razzia: Im März 2010 hatte die Polizei bereits einmal in Anhausen bei Kalli B. vor der Tür gestanden, der damals nach Überzeugungd es Gerichts einen Bandido-Angriff befürchtet und durch die Tür einen Polizisten erschossen hatte. Archivfoto: Kevin Rühle
Laut Augenzeugen wieder eines der Ziele der Razzia: Im März 2010 hatte die Polizei bereits einmal in Anhausen bei Kalli B. vor der Tür gestanden, der damals nach Überzeugungd es Gerichts einen Bandido-Angriff befürchtet und durch die Tür einen Polizisten erschossen hatte. Archiv
Foto: Kevin Rühle

Dazu kamen zwei in Hessen sowie eines in Bayern und eines im Saarland. Die Aktionen in Bayern und im Saarland waren erforderlich geworden, weil sich ein Beschuldigter und ein Zeuge dort aufhielten. Von einer weiteren, in Hessen vorgesehenen Durchsuchung konnte abgesehen werden. Die Staatsanwaltschaft macht keine Angaben, wo genau durchsucht wurde – „zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte“.

Archivbild

Thomas Frey

Der 44-Jährige war vor dem Landgericht wegen Mordes angeklagt. Er soll ohne jede Vorwarnung aus seinem Haus in Anhausen (Kreis Neuwied) mit einer Waffe gefeuert und dabei einen 42 Jahre alten Beamten des Spezialeinsatzkommandos tödlich getroffen haben. Die Polizei hatte das Haus wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung durchsuchen wollen.

dpa

Eindrücke vom Prozessauftakt: Der Angeklagte habe sein Opfer für einen Einbrecher gehalten, den er habe abstrafen wollen, sagte der Staatsanwalt im Gerichtssaal, in dem auch Mitglieder der Hells Angels saßen. „Es ähnelte einer Hinrichtung.“ Aus nur 2,50 Metern Entfernung habe der Mann zwei Schüsse auf den vermeintlichen Eindringling abgegeben, den er schemenhaft hinter einer teilweise verglasten Tür habe erkennen können.

dpa

Mit einem Gefangentransporter wurde der Angeklagte zum Gerichtsgebäude transportiert.

Thomas Frey

Justizvollzugsbeamte durchsuchen die Prozessbesucher.

Thomas Frey

Auch der Präsident der Hells Angels Bonn interessiert sich für den Prozessverlauf.

dpa

Rechtsanwalt Rüdiger Böhm packt die Prozessakten aus.

dpa

Die Hells Angels gelten als mitgliederstärkster und mächtigster Rockerclub der Welt.

Thomas Frey

Richter Rolf Bock leitet die Hauptverhandlung.

dpa

Rechtsanwalt Michael Oberwinder gibt ein Interview.

dpa

Prozessbesucher vor dem Gerichtsgebäude.

Thomas Frey

Der Andrang vor dem Koblenzer Landgericht war groß.

Thomas Frey

Jedenfalls ist die Polizei fündig geworden: Mehrere Schusswaffen fielen den Beamten in die Hände, die zunächst ausgewertet und überprüft werden müssen. Außerdem konnten sechs Haftbefehle vollstreckt werden.