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Mainz/Ingelheim

Studie: Boehringers zwiespältige Rolle in der NS-Zeit

Blick ins Boehringer-Labor: Geschäfte mit den Nazis ja, eine echte Anhängerschaft gab es aber nicht. 
Blick ins Boehringer-Labor: Geschäfte mit den Nazis ja, eine echte Anhängerschaft gab es aber nicht.  Foto: Boehringer

Eine Studie des Mainzer Zeithistorikers Michael Kißener arbeitet die Geschichte des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim in der NS-Zeit auf: Die Firmenchefs machten Geschäfte mit den Nazis, verdienten Geld mit dem Krieg und beschäftigten auch Zwangsarbeiter – aber waren sie deshalb Nationalsozialisten? Nein, sagt Kißener: „Antisemiten – das war die Familie Boehringer überhaupt nicht.“ Sie waren Mitläufer, Profiteure, meint der Historiker, Nazis waren sie nicht.

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Von unserer Mitarbeiterin Gisela Kirschstein Zwei Jahre lang ging Kißener mit seinem Team der Frage nach, welche Rolle Boehringer im Nationalsozialismus einnahm, forschte, sichtete das Firmenarchiv, wertete Unterlagen und persönliche Briefe aus. Boehringer-Chef Stefan Rinn betont, man habe selbst ein Interesse an einer wissenschaftlichen und transparenten Aufarbeitung gehabt und Kißener deshalb ...