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Selters

Zwei Schwestern, eine Erfolgsgeschichte: Tanz-Duo eroberte Deutschland

Von Verena Hallermann
Unzertrennlich: Karina (links) und Ramona Piroth tanzen seit vielen Jahren gemeinsam. Foto: Piroth
Unzertrennlich: Karina (links) und Ramona Piroth tanzen seit vielen Jahren gemeinsam. Foto: Piroth

23 Jahre haben Karina und Ramona Piroth als Las Hermanas Calientes auf den Bühnen gestanden. Nun hören sie auf. Unsere Zeitung hat sich mit ihnen über ihre größten Erfolge, Missgeschicke und Auftritte unterhalten.

Lesezeit: 3 Minuten
„Wir sahen ja so herrlich aus“, erinnert sich Ramona Piroth lachend an den ersten Tanzauftritt zusammen mit ihrer großen Schwester Karina. Damals standen sie als Clowns verkleidet, mit Schirmchen in der Hand, auf der Bühne. Es war eine Geburtstagsüberraschung für ihren Vater. Von einer Kassette lief das Lied „Oh, mein ...
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Showtanz-Duo gewinnt den Kulturpreis

Selters/Koblenz. Nach zahlreichen Duo-Tänzen in mehr als 23 Jahren haben die Schwestern Karina und Ramona Piroth, besser bekannt als die Las Hermanas Calientes der Tanzsportgemeinschaft (TSG) Westerwald-Mittelrhein aus Selters, nun einen ganz besonderen Preis gewonnen. Die Jury des Regionalverbandes Karnevalistischer Kooperationen (RKK) Koblenz hat den beiden Tanz-Schwestern für ihre Leistungen auf der Bühne den Zinnhannes Kulturpreis in der Kategorie „Rampenlicht“ verliehen. „Das ist eine ganz besondere Ehre für uns“, freuten sich Karina und Ramona Piroth. „Es war eine große Überraschung, als der Anruf kam, dass wir ausgewählt wurden.“

Im feierlichen Rahmen fand jüngst die große Verleihung in der Philharmonie – dem Görreshaus – in Koblenz statt. Der Vorstand der TSG und auch die Familie der Geschwister waren dabei, als Peter Preis, Präsident des Landesverbandes Bund Deutscher Karneval aus Trier, eine Laudatio hielt. Er blickte zurück auf die Anfänge des Tanzduos, als beide noch kleine Mädchen waren und ihrem Vater Walter eigentlich nur eine Überraschung zum Geburtstag machen wollten. „Sie schenkten ihm einen Clownstanz, und so nahm alles seinen Lauf“, sagte Preis. „Heute sind beide erfolgreiche Tänzerinnen.“

In diesen langen Jahren haben sie sich vielen Themen aus Musical und dem Showtanz verschrieben und „mit Herzblut getanzt“, sagte der Präsident. Nicht nur in den Karnevalshochburgen hätten sie auf den Bühnen gestanden, auch in der heimischen Region seien sie immer wieder zu sehen gewesen. Nicht zu vergessen die vielen sozialen Auftritte, die ihnen immer am Herzen lagen und die sie unterstützten. In den Jahren gab es viele Auftritte zugunsten krebskranker Kinder oder zugunsten vieler anderer sozialer Veranstaltungen oder Einrichtungen. „Das ist vorbildlich“, lobte Preis die beiden Schwestern.

Mehr als 600 Pokale haben sie in den 23 Jahren mit nach Hause genommen. Eine „phänomenale“ Zahl, machte der Präsident deutlich, „das ist ja Wahnsinn“. Mit ihren Tänzen haben sie die Zuschauer immer wieder von den Sitzen gerissen, ihre Leistung wurde mit Applaus und stehenden Ovationen gelobt. Die Kostüme und Uniformen, die die Schwestern bei ihren Auftritten getragen haben, hat Karina Piroth selbst entworfen. Gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrer Mutter Margret nähen sie die Outfits für die Tanzgruppen der TSG. „Der Verein kann sich glücklich schätzen“, lobte Preis. „Ich war so begeistert, als ich das gelesen habe.“

Zahlreiche Auszeichnungen haben sie gewonnen. Als mehrfacher Landesmeister und Deutscher Meister treten sie nun von der Bühne ab. RKK-Präsident Hans Mayer und Wolf Schneider von der Firma Zinnhannes würdigten bei der Preisverleihung ebenfalls ihre Leistungen, zumal Karina wie auch Ramona zweimal als RKK-Mariechen des Jahres ausgezeichnet wurden und auch als Solistinnen sehr lange auf den Bühnen gestanden haben. „In den Jahren haben wir unzählige Auftritte gehabt, die man mit Jahreszahlen kaum noch aufzählen kann“, blickten die beiden zurück.

Dazu gehörten auch mehrfache Einladungen in den Mainzer Landtag, um beim dortigen Prinzentreffen zu tanzen. Auch im Ausland hatten sie einige Auftritte. Unter anderem in der Dominikanischen Republik, in Puerto Plata, wo die Familie oft ihren Urlaub verbracht hat. „Auf kuriose Weise hatte unsere Mutter immer unsere Kostüme im Gepäck und wir unbewusst unsere Tanzstiefel“, erinnerte sich Karina Piroth. „Wir haben auch mal eine komplette tänzerische Silverster-Gala in Ransbach-Baumbach gestaltet, die sich aus vielen verschiedenen Musicals zusammensetzte.“

Auch Walter Piroth, Vater der beiden Tanz-Schwestern, war bei der Verleihung des Zinnhannes Kulturpreises dabei. Vor wenigen Tagen ist er im Alter von 63 Jahren gestorben. „Für unseren Papa war dieser Preis ganz wichtig“, erzählt Ramona. „Er hat gekämpft dafür, dass er noch dabei sein konnte. Deswegen war das auch der emotionalste Preis von allen für uns. Der Papa und die Mama sind schon immer unsere größten Fans.“ hal

TSG Westerwald-Mittelrhein

Die Tanzsportgemeinschaft (TSG) Westerwald-Mittelrhein der Stadt Selters trainiert seit 2003 nicht nur Kinder und Jugendliche im Tanz. Derzeit gehören Tänzer im Alter zwischen 4 und 37 Jahre dem Verein an. Mit seinen sechs Formationen, darunter unter anderem die Diamond Dancer, ist er über den Westerwald hinaus bekannt.

Er ist Mitglied im Landesverband für karnevalistischen Tanzsport, im Bund Deutscher Karneval, in den Rheinischen Karnevalskooperationen und in der Föderation Europäischer Narren sowie im Landessportbund. Weitere Informationen unter www.tsgwesterwald-mittelrhein.de
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