Plus
Westerwaldkreis

Warum Keuchhusten im Westerwald auf dem Vormarsch ist

Von Stephanie Kühr

Obschon wir in einer hochzivilisierten Welt mit Quantensprüngen in Wissenschaft und Forschung und einer Hochleistungsmedizin leben, nehmen die Fälle von Keuchhusten weiter zu. Auch im Westerwaldkreis ist die Zahl der Erkrankungen hoch – Tendenz weiter steigend. Vor allem für Neugeborene kann eine Ansteckung mit den „Bordetella pertussis“-Bakterien zur tödlichen Gefahr werden. Allein in den ersten acht Monaten des Jahres registrierte das Gesundheitsamt des Westerwaldkreises bereits 32 Keuchhustenfälle, während es im selben Zeitraum im Kreis Altenkirchen 11 Fälle waren. Im Jahr 2016 traten im Westerwaldkreis insgesamt 49 Fälle der seit 2013 meldepflichtigen Infektionskrankheit auf, im Nachbarkreis waren es 17 Fälle. Da Keuchhusten aber oftmals nicht oder erst sehr spät diagnostiziert werde und dem Kreis nicht alle Fälle gemeldet werden, sei die Dunkelziffer weit höher, schätzt das Kreisgesundheitsamt.

Lesezeit: 3 Minuten
Grund für die Zunahme der Keuchhustenfälle ist ein mangelnder Impfschutz. „Von den Erkrankten sind viele niemals gegen Keuchhusten geimpft worden“, sagt Sarah Omar, zuständige Fachbereichsleiterin beim Kreisgesundheitsamt. Zwei Drittel der Überträger von Keuchhusten sind Erwachsene, betont Kinderarzt Dr. Joachim Laun aus Montabaur. „Die Erwachsenen sind das Problem, weil sie häufig ...