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Hachenburg

Kultur in Hachenburg: In Wundertüte steckt ganz viel Unterhaltung

Von Matthias Budde
In Wundertüte steckt ganz viel Unterhaltung Foto: Röder-Moldenhauer

Die Hachenburger Kulturzeit hat in der Stadthalle erneut eine Wundertüte geöffnet: „Wie früher, nur besser“, heißt das unpolitisch korrekte Programm von Johannes Kirchberg. Ein bisschen retro kommt er daher. Anzug und Krawatte in leuchtendem Orange, weißes Hemd und schwarze Lackschuhe. Klavierspielen kann er auch. Dazu singt und spricht er selbst Getextetes mit Anspielungen auf moderne Klassiker wie Erich Fried. Von einem das Familienglück zersetzenden Lottogewinn singt er und textet Werbejingles für die Bestatterbranche. „Wohnst du noch..., hier liegen Sie richtig, wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause.“ Sprachwissenschaftlich untersucht er das Verhältnis von Kosenamen zur Beziehungsdauer. Das ist proportional oder antiproportional, je nach Geschlecht. Die Frau wächst von der Maus zur Kuh, der Mann schrumpft vom Bär zum Wurm. Charmant macht Johannes Kirchberg das, und dann wird er durch die Blume doch noch politisch, wenn er feststellt, dass nach dem Gesetz der großen Zahlen das Geld ungerecht verteilt ist. Da nützt es auch nichts, wenn man die Frauenlöhne den Männergehältern anpasst, bei seinem Künstlergehalt. Aber Politikerdiäten prozentual an die Wahlbeteiligung anzupassen, das wäre politisch korrekt, meint Johannes Kirchberg.

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Ganz anders kommt das Duo Blömer und Tillack daher. Sie tragen nichtssagende Anzüge und erweisen sich als Männer ohne digitale Eigenschaften. „Wir müssen draußen bleiben“, befinden sie dann auch im Programmtitel. Aber wo ist draußen? Das hängt von Standpunkt und Perspektive ab, veranschaulicht anhand einer Mischung aus Artistik, Slapstick und ...