Plus
Hachenburg

Ditib-Diskussion sorgt bei Bürgern für viel Zündstoff

Von Markus Müller
Alle Sitz- und alle Stehplätze und das Podium im Hachenburger Sitzungssaal waren besetzt, als Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig die Einwohnerversammlung zum Moscheebau eröffnete. Foto: Röder-Moldenhauer
Alle Sitz- und alle Stehplätze und das Podium im Hachenburger Sitzungssaal waren besetzt, als Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig die Einwohnerversammlung zum Moscheebau eröffnete. Foto: Röder-Moldenhauer

Wie erwartet, schlugen die Wogen bei der Einwohnerversammlung zum Moscheebau in Hachenburg hoch. Da prallten Meinungswelten aufeinander, insbesondere dann, als es um die Rolle von Ditib in den Moscheen der türkisch-islamischen Gemeinden ging. Einige Bürger stellten Fragen und bekamen auch einige Antworten. Doch bevor es noch zu einer richtigen Diskussion zwischen den Beteiligten kommen konnte, war die Veranstaltung schon wieder zu Ende.

Lesezeit: 3 Minuten
Mehrere Vertreter der türkisch-islamischen Moscheegemeinde Hachenburg sowie des Landes- und Bundesverbandes der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) stellten anfangs die geplante Moschee vor und gaben auch einen Einblick in die Struktur des religiösen Lebens der islamischen Türken in Deutschland, die zu 80 bis 85 Prozent Sunniten seien, wie ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Kommentar von Markus Müller zur Bürgerversammlung: Zu wenig Raum für Fragen

Wie schafft man es, eine eigentlich gut gemeinte Informationsveranstaltung in Grund und Boden zu reiten?

Das geht so: Erstens beginnt man den Abend mit der Ankündigung, dass nach 90 Minuten schon wieder Schluss ist. Die ersten enttäuschten Gesichter sind einem sicher. Zweitens: Man gibt einer der Parteien breitesten Raum, um ihr Projekt vorzustellen. Jetzt sind einem kritische Zwischenrufe sicher. Bevor aber die Stimmung eskaliert, vertröstet man auf später. Drittens: Nach der ersten unliebsamen Äußerung bricht man die Veranstaltung ab. Dabei achte man bitte darauf, auch im letzten Redebeitrag die Zuhörer mit ihren Fragen noch auf später zu vertrösten. Spätestens jetzt hat man alle Bürger verärgert und die positiv angelegte Veranstaltung ins Gegenteil verkehrt.

Man konnte das Unglaubliche dieses Vorgangs an den Gesichtern der Einwohner ablesen: Der eine oder andere wurde blass wie eine Wand. Ja, so schafft man Politikverdrossenheit noch bei den letzten Aufrechten. So geht das doch nicht!

Und was nun? Da hilft nur eins: Erneut eine Einwohnerversammlung einberufen, über den Moscheebau informieren und wirklich jede Frage beantworten. Die Ditib-Problematik darf dabei nicht außen vor bleiben. Andernfalls wird der tiefe Riss, der jetzt schon durch die Einwohnerschaft von Hachenburg und Altstadt geht, sich für lange Zeit nicht mehr schließen.

Meistgelesene Artikel