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Westerburg/Berlin

Grenzer flüchtet in den Westen

Von Michael Wenzel

Unter dem Aktenzeichen MfS AF 1416/78 führte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR eine Akte über den ehemaligen Grenzpolizisten Sieghard Liebscher. Der 21-jährige Gefreite verließ gemeinsam mit einem Unteroffizier am 14. Oktober 1961 seinen Grenzposten und flüchtete nach West-Berlin. Seine spätere Ehefrau Janny, mit der er bis zu seinem Tod im Jahre 2004 in Westerburg lebte, ist im Besitz von Kopien der Stasiakte „Liebscher“. Sie vermitteln einen interessanten historischen Einblick in das Räderwerk des DDR-Unrechtsstaates.

Lesezeit: 3 Minuten
Es ist eines der berühmtesten Fotos der Zeitgeschichte. Der Grenzer Conrad Schumann überspringt am 15. August 1961 den Stacheldraht nach Westberlin. Ähnlich dramatisch verlief auch die Flucht von Sieghard Liebscher. Als der 21-Jährige im Oktober 1961 flüchtet, stehen jedoch keine Kamerateams oder Fotografen Spalier. Es ist circa 22.20 Uhr, als der ...
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„GI Lorenz“ informiert

„GI Lorenz“ war mit der Observierung der Angehörigen von Sieghard Liebscher beauftragt. Er schreibt an die Stasi: „Im Autobus hat die Mutter des Republikflüchtigen geäußert, dass ihr Sohn geschrieben hat, „wenn wieder einmal jemand von der Nationalen Front mit einer Liste zum Sammeln komme, solle sie sie rausschmeißen“. Es betraf eine Oberschülerin, die mit der Sammelliste dort in der Wohnung war.

„GI Lorenz“ (Anmerkung: GI steht für Geheimer Informator) informiert weiter: „Der Vater will heuer als Rentner nach WD (Anmerkung: Westdeutschland) zu seinem Sohn fahren. Weitere Beobachtungen folgen.“ wez