Engers. Sie ließen ganz schön lange auf sich warten, die Pfingstreiter aus Heddesdorf. Gegen halb zwei aber zogen sie in Engers ein, um dort wie jedes Jahr den Tribut einzufordern – nicht ohne vorher einen großen Zank auszulösen. Traditionell ließen die Engerser am Pfingstdienstag ihre Historie mit einem liebevoll vorgebrachten Schauspiel wieder aufleben.
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Die Pfingstreiter ziehen in Engers ein, um ihren Tribut zu fordern.
Marion Ziegler
Der Schäfer, gespielt von Jürgen Meurer, führt sie gemeinsam mit Engerser Kindern zum Marktplatz.
Marion Ziegler
Der Hintergrund ist bekannt: Weil die Engerser ihre Schafherden auf Heddesdorfer Land weiden lassen dürfen, reiten die Heddesdorfer Pfingstreiter alljährlich ein, um den Tribut zu fordern. Die Engerser aber haben das nötige Geld wieder einmal nicht zusammenbekommen, haben nicht einmal selbst genug zu essen. Das brachte Hofmann Michael Schneider vor und rieb sich zur Verdeutlichung den – wohl vor Hunger leicht gerundeten – Bauch. Auf dem Tribut aber beharrte unerbittlich der Heddesdorfer Bursche. In seine Rolle schlüpfte in diesem Jahr der Vorsitzende des Bürgervereins Engers, Bernd Wolff, ein gebürtiger Heddesdorfer. Er sprang für den erkrankten Gerd Bonenberger ein.
Zwischen beiden musste der Schultheiß schlichten, den diesmal Adi Geil mimte: „So will ich für beide Seiten euch ein erträglich Urteil fällen.“ Und am Ende durften die Engerser wie jedes Jahr den Tribut zur Hälfte in Geld und zur Hälfte in Naturalien begleichen. Der Frieden war also wieder hergestellt.
Dann aber ging es der Leiterin der Engerser Sparkassenfiliale, Susanne Pfaffel, buchstäblich an den Kragen: Der Schultheiß ließ ihr die Schandgeige anlegen. Erst kürzlich habe die sich nämlich verheiratet und sie lebe immer noch im „Land der Bieberer“, also im unter Engersern nicht gerade beliebten Heimbacher Land. Hofmann Schneider sprang Pfaffel traditionell zur Seite: „Sie hat manchen Taler von ihrer Banca abgezwackt für sinnvolle Sachen im Ort.“ Am Ende ließ der Schultheiß Geil die Filialleiterin unter Auflagen wieder frei. Und die Engerser haben wieder ein ganzes Jahr Zeit, den Tribut für die Heddesdorfer zusammenzuraffen.
Zu verdanken haben die Engerser das alljährliche Schauspiel den Helfern aus den Engerser Vereinen, berichtet Bernd Wolff vom Bürgerverein. Es sei für sie zunehmend ein Kraftakt.