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Neuwied

St. Elisabeth Krankenhaus wird 150 Jahre: Als die Schwestern kamen, um zu pflegen

Vor 150 Jahren kamen die ersten beiden Schwestern nach Neuwied und legten damit den Grundstein für das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth. Die RZ blickt zurück.

Lesezeit: 3 Minuten
Als vor 150 Jahren die Keimzelle für das heutige St. Elisabeth-Krankenhaus in Neuwied gelegt wird, hat Alfred Nobel gerade das Dynamit erfunden, ist es noch nicht lange her, dass Friedrich Wilhelm Raiffeisen sein Amt als Bürgermeister von Heddesdorf niedergelegt hat. Henry Dunant hat vor drei Jahren das Rote Kreuz gegründet, ...
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Den Anfang und das Ende des Lebens stärken

Neuwied. Seit die ersten Franziskanerinnen vor 150 Jahren aus Waldbreitbach zur Krankenpflege nach Neuwied kamen, hat sich viel verändert. Vor allem ist der 1891 errichtete Altbau des St. Elisabeth Krankenhauses vor 50 und vor 5 Jahren deutlich vergrößert worden. Überhaupt: „Baumaßnahmen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte unseres Hauses“, sagt Therese Schneider und betont: „Es wird hoffentlich weiter gebaut.“

Denn damit meint die Krankenhausoberin keine allgemeine, diffuse Zukunftserwartung. Kurz gefasst geht es ihr darum, in nächster Zeit die Versorgung am Anfang und am Ende des Lebens zu verbessern. Konkret heißt das, dass sie auf der einen Seite die Neu- und Frühgeborenenmedizin (Neonatologie) am Standort Neuwied noch weiter stärken will. Glücklicherweise blicke man wieder auf deutlich steigende Geburtenzahlen. Dabei werde aber vor allem auch die Zahl der Mütter im Risikoalter größer. „Sie brauchen mehr Begleitung“, weiß Schneider und würde daher gern die Fachabteilung personell aufstocken. Dazu brauche es aber noch deutlich mehr Investitionen in die Ausbildung, insbesondere von Hebammen.

Auf der anderen Seite hat sie den „Traum“ eines stationären Hospizes vor Augen hat. Ein Punkt, der auch Generaloberin Schwester Edith-Maria Magar am Herzen liegt: „Es ist wichtig, das Leben in Würde zum Ende zu bringen, den Patienten dabei zu begleiten und den Abschied zuzulassen“, fasst sie zusammen.

Die Kapazitäten der vor 25 Jahren eingerichteten Palliativstation reichen dafür allerdings nicht mehr aus. „Die Wartelisten werden immer länger“, beobachtet Schneider. Gleiches gelte für die Station am benachbarten DRK-Klinikum. Und auch das nächstgelegene stationäre Hospiz in Koblenz sei mittlerweile zu klein geworden. „Der Bedarf ist riesig. Diese Lücke würden wir gern schließen“, sagt die Oberin. Ganz einfach ist das allerdings nicht. Denn weil es eine von der Politik gesetzte Vorgabe gibt, dass mit sterbenden Menschen kein Gewinn erzielt werden darf, kann ein Hospiz nicht kostendeckend arbeiten. Folglich ist eine solche Initiative auf Unterstützung von außen angewiesen. „Wir brauchen bürgerschaftliches Engagement, und fünf Prozent müssten über Spenden abgedeckt werden“, sagt Schneider.

Das Vorhaben eines stationären Hospizes könnte ihrer Meinung nach nur in einem eigenständigen, zentrumsnahen Bau „mitten im Leben“ realisiert werden. Idealerweise sollte dies in gemeinsamer Trägerschaft mit dem DRK-Krankenhaus stehen, meint Schneider. Welches von beiden Häusern dabei letztlich „den Hut auf hat“, sei nebensächlich. „So viel Wettbewerb es in vielen anderen Bereichen gibt, so wenig gibt es in diesem“, sagt sie.

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