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Meckenbach

Umwelt: 515 Unterschriften gegen Güllelager

Von Axel Munsteiner
Die Bauarbeiten für den großen Güllebehälter, der sich am Rand eines Feldwirtschaftswegs zwischen Meckenbach und Achtelsbach befindet, sind schon weit vorangeschritten.  Foto: Axel Munsteiner
Die Bauarbeiten für den großen Güllebehälter, der sich am Rand eines Feldwirtschaftswegs zwischen Meckenbach und Achtelsbach befindet, sind schon weit vorangeschritten. Foto: Axel Munsteiner

Der Protest gegen die Errichtung eines offenen Güllebehälters nahe Meckenbach hält an. Die Bürgerinitiative (BI) Pro Natur um Gabriele Hantke-Schons hat vor wenigen Tagen Landrat Matthias Schneider eine Liste mit 515 Namen überreicht, die Nein zu dem bereits genehmigten und mitten im Bau befindlichen Projekt des Abentheurer Landwirts Harald Thiel sagen.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Unterschriften wurden sowohl im Rahmen einer Onlinepetition als auch an Haustüren beziehungsweise mittels ausgelegter Listen gesammelt. Nach Auskunft von Hantke-Schons, die beim Übergabetermin im Birkenfelder Schloss unter anderem von Vertretern des Kreisverbands der Grünen und des Naturschutzverbandes BUND begleitet wurde, kommen 277 Unterzeichner aus dem Kreis Birkenfeld und 100 ...
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Bauherr Harald Thiel bemängelt, dass viele Kritiker seines Vorhabens überhaupt keinen Bezug zur Region haben

Landwirt Harald Thiel räumt auf Anfrage der Nahe-Zeitung offen ein, dass die Proteste gegen seine Bauvorhaben, die auch für seine beiden Söhne die Zukunft des Betriebs sichern sollen, nicht spurlos an ihm vorbeigehen. „Die Nerven werden dünner“, sagt Thiel. Er stellt klar, „dass ich rechtmäßig eine Baugenehmigung bekommen habe. Die Dinge werden also ihren Gang nehmen. Der Bau des Güllebehälters ist schon fast abgeschlossen. Ich werde ihn natürlich auch fertigstellen lassen, er geht voraussichtlich im Frühjahr 2018 in Betrieb.“ Mit Blick auf die Unterschriftenliste stellt sich für Thiel die Frage, inwiefern sich viele Unterzeichner moralisch das Recht herausnehmen, ein Urteil über sein Bauprojekt zu fällen. Denn nur ganz wenige von ihnen kämen aus den direkt betroffenen Orten Meckenbach, Achtelsbach und Sötern, wo er die im Behälter gelagerte Gülle später auch auf den Feldern ausbringen will. „Die meisten Leute

auf dieser Liste haben überhaupt keinen regionalen Bezug und werden meinen Behälter wohl niemals zu Gesicht bekommen. Sie protestieren aus Prinzip und nicht wegen einer konkreten Sache. Sie hätten auch unterschrieben, wenn der Behälter in jedem anderen x-beliebigen Ort gebaut würde“, glaubt Thiel. Den Vorschlag der BI, einen Deckel auf den Behälter zu setzen, kommentiert der Landwirt lapidar: „Das mache ich erst dann, wenn der Gesetzgeber es vorschreibt.“ Ein solcher Deckel koste mindestens 40.000 Euro, und die Argumentation der Kritiker zeuge ohnehin von mangelnder Sachkenntnis. Denn, so Thiel: „Ein mit Gülle gefüllter Behälter stinkt nicht und kann auch nicht gerochen werden. Das ist nur beim Ausbringen der Gülle auf die Felder der Fall.“

Der Abentheurer Landwirt geht zudem davon aus, dass in Zukunft noch in vielen anderen Orten die Berufskollegen seinem Beispiel folgen und ebenfalls Güllebehälter errichten werden. Schuld daran seien die verschärften Agrarbestimmungen, die längere Lagerzeiten und kürzere Zeitfenster zum Ausbringen der Gülle vorschreiben. „Deshalb wird es zu einem Boom beim Behälterbau kommen“, ist Thiel überzeugt. ax

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