KOMMENTAR: Am Ende gibt es nur Verlierer
Der Oak Marathon ist ein unrühmliches Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte: Nur weil nicht früh genug miteinander geredet wurde, dann zu emotional und teils ungeschickt, stirbt jetzt wohl eine Veranstaltung, die das Zeug gehabt hätte, Jahr für Jahr Tausende chinesische Touristen in die Region zu locken – das wäre ein weiterer Baustein für das Miteinander der Nationen gewesen und sicher nicht von Nachteil für den finanziell gebeutelten Landkreis in seinem Bestreben, touristische Strukturen aufzubauen.
Am Ende gibt es nur Verlierer: Die Intergem, die als Spielverderber dasteht; der Landrat und sein Team wegen eines wenig glücklichen Krisenmanagements; die chinesische Gemeinschaft, die am wenigsten schuld hat am Desaster, und die Nationalpark-Region, die es sich eigentlich nicht leisten kann, auf ein solch attraktives Angebot zu verzichten. Diese leidvolle Erfahrung hatte man – Stichwort Rallye Deutschland – doch eigentlich schon einmal gemacht.
Der Disput zeigt auch, dass der Graben zwischen Idar-Oberstein und seinem Umland, der mit der gemeinsamen Arbeit am Nationalpark ein Stück weit zugeschüttet schien, nach wie vor besteht. Und dass die Hunsrücker im Umgang mit Chinesen, denen es vor allem wichtig ist, das Gesicht zu wahren, noch sehr viel lernen müssen.