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Nohen/Reichenbach

Naturschützer schlagen Alarm: Wieder zwei vergiftete Greifvögel bei Nohen gefunden

Von Axel Munsteiner

Es klingt wie ein Krimi: Knapp zwei Jahre nachdem zwischen Nohen und Reichenbach ein vergifteter Rotmilan gefunden wurde, haben Wanderer in diesem Gebiet nun erneut zwei tote Mäusebussarde entdeckt, in deren Körpern bei toxikologischen Untersuchungen das verbotene Insektizid Carbofuran nachgewiesen wurde. Der Verein Naturschutzinitiative (NI) und der Naturschutzverband Pollichia mutmaßen, dass es eine Verbindung zu den Windkraftplänen auf dem Höhenzug zwischen Nohen und Heimbach gibt.

Lesezeit: 3 Minuten
„Wir haben den Verdacht, dass hier jemand versucht, das sogenannte Rotmilanproblem auf besonders infame Weise zu lösen“, heißt es in der Erklärung, die Harry Neumann und Achim Stephan, Landesvorsitzender und Fachbeiratsmitglied der NI, sowie Willi Weitz, Vorsitzender der Kreisgruppe von Pollichia, gemeinsam veröffentlicht haben. Anzeige erstattet Die Verbände haben aufgrund des Vorfalls ...
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Kreisverwaltung: Geäußerte Verdachtsmomente sind „reine Spekulation“

Nach Auskunft von Kreisdezernent Jürgen Schlöder hat die Firma ENP am 10. Februar den Bauantrag für die Errichtung von vier Windkraftanlagen auf Reichenbacher Gemarkung zurückgezogen. Allerdings hatten Vertreter des Unternehmens wenige Wochen später, nämlich im März, im Reichenbacher Rat betont, dass weiter geplant wird, man nach einer Lösung der genehmigungsrechtlichen Probleme suche und hoffe, dass sich Ende 2018 Räder auf Reichenbacher Bann drehen könnten (die NZ berichtete).

Auf dem Gebiet der Gemeinde Nohen hat die Firma Geres (Frankfurt/ Main) – allerdings auf einem Areal auf der anderen Talseite in Richtung Rimsberg – drei Windkraftanlagen geplant. Diese Bauanträge hat der Kreis zwar abgelehnt, wogegen Geres aber Widerspruch eingelegt hat. Das Klageverfahren läuft noch. Zu dem von den Naturschutzverbänden geäußerten Verdacht, dass jemand auf „infame Weise das Rotmilanproblem lösen wolle“, sagt Schlöder: „Ich will niemandem zu nahe treten, aber das ist reine Spekulation.“ Es gebe noch eine Vielzahl an anderen Möglichkeiten, warum bei den Mäusebussarden Rückstände von Carbofuran nachgewiesen wurden. So seien andernorts Beispiele bekannt, dass Taubenzüchter das Gift gegen Greifvögel eingesetzt haben, um den Luftraum für ihre Lieblinge zu klären. Schlöder weist zudem darauf hin, dass es den Naturschutzverbänden schwerfallen dürfte, „ihre Behauptung auch nachzuweisen. Wenn sie sagen würden, dass Firma X oder Firma Y für diesen Vorfall verantwortlich ist, müssten sie wahrscheinlich mit einer Klage wegen Verleumdung rechnen.“ Die Forderung, dass der Kreis bei künftigen Verdachtsfällen von sich aus toxikologische Untersuchungen beantragt, führt nach Auffassung des Dezernenten zu weit. Das wäre laut Schlöder erstens zu teuer, und zweitens handele es sich bei der mutmaßlichen Vergiftung von Vögeln um ein Vergehen, dass man der Polizei melden müsse und dort auch an der richtigen Adresse wäre. ax
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