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Kreis Birkenfeld

Hausärzte sind schon bald Mangelware – Region besser verkaufen

Von Vera Müller
Auf dem Weg der Besserung? Imagekampagne soll Ärzte in den Kreis locken.
Auf dem Weg der Besserung? Imagekampagne soll Ärzte in den Kreis locken. Foto: dpa

Landärzte sollen vom Einzelkämpfer zum Teamplayer werden und die Zukunft im Blick haben. Junge Kollegen sollen die ländliche Region attraktiv finden: Dem drohenden Ärztemangel soll begegnet werden. Doch Lösungen auf Rezept gibt es nicht

Lesezeit: 7 Minuten
  Dabei drängt die Zeit, denn es zeichnet sich ab, dass es in einigen Bereichen im Kreisgebiet – darunter in der Stadt Idar-Oberstein, der VG Baumholder und der VG Herrstein – schon bald schwierig werden dürfte mit Blick auf die hausärztliche Versorgung. Darum ging es auch bei einer Veranstaltung, zu der die ...
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Niederlassen, aber wo? Keine Frage des akuten Bedarfs in einem Ort

In der VG Baumholder droht der medizinische Notfall angesichts des Alters der fünf dort ansässigen Hausärzte. In der VG Birkenfeld haben sich nach und nach einige junge Hausärzte angesiedelt – ein Grund für die rein rechnerische Überversorgung des Kreises Birkenfeld.

Ergibt das einen Sinn? Wer bestimmt, wo sich ein Arzt niederlassen darf? Das entscheiden die Spitzenverbände der Ärzte und der Krankenkassen in Berlin.

Mit dem Ministerium wird dann ein Benehmen hergestellt. 50 Mittelbereiche gibt es in Rheinland-Pfalz. Der Kreis Birkenfeld gilt als ein Mittelbezirk: Also können sich Ärzte, sofern ein Sitz frei ist, innerhalb des Kreises dort niederlassen, wo sie möchten – nicht zwangsläufig dort, wo akuter Bedarf besteht.

Der Kreis Bad Kreuznach besteht aus zwei Mittelbezirken: Bad Kreuznach und Kirn. Obfrau Karoline Hautmann-Strack ist der Ansicht, dass es hierbei keine neuen Regelungen braucht. Ärzte sollen sich dort im Kreis Birkenfeld niederlassen dürfen, wo sie wollen. vm

Vera Müller kommentiert: Lockangebote für junge Mediziner

Man muss darüber reden, im Dialog bleiben, den Finger in die perspektivisch entstehende Wunde der ärztlichen Versorgung im Kreis Birkenfeld legen: am besten zeitnah und in kleinen Gruppen.

Passgenaue Lösungen für Einzelfälle müssen entstehen und zwar im Zusammenwirken der Ärzteschaft, der KV, der Kliniken und der Kommunalpolitik. Wenn sich jeder einen Schritt bewegt, ist vieles möglich. Ärzte sollten schon rein moralisch betrachtet ihre Nachfolge im Blick haben, vielleicht auch Abstriche machen, was hohe finanzielle Forderungen für die Übernahme ihrer Praxis angeht.

Die KV sollte sich in ihrem Rahmen bewegen und sich – sofern möglich – auf individuelle Lösungen einlassen. Die Politik vor Ort muss sich tatsächlich ein bisschen bei Medizinstudenten und jungen Ärzten anbiedern: ein kostenloser Wochenendausflug nach Idar-Oberstein mit Besuch des Nationalparks, des Edelsteinmuseums, abends ein schickes Essen, Vernetzung mit der Wirtschaft, damit Partner oder Partnerin eine berufliche Perspektive sehen …

An solchen Lockangeboten führt vermutlich kein Weg vorbei. In den nächsten fünf Jahren pro Jahr ein Arzt. Das würde schon reichen, sagt Obfrau Hautmann-Strack. Das muss doch zu schaffen sein.

E-Mail: vera.mueller@rhein-zeitung.net

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