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Idar-Oberstein

Ärztliche Versorgung: Dem Kreis Birkenfeld geht es noch nicht schlecht genug

Von Vera Müller
Im Sitzungssaal der Idar-Obersteiner Verwaltung ging es um die ärztliche Versorgung im Landkreis Birkenfeld. Die Veranstaltung war zum Teil von Emotionen geprägt. Lösungsansätze hatten kaum Raum. Die Gäste begrüßte Torsten Erb (rechts) von der Kassenärztlichen Vereinigung.
Im Sitzungssaal der Idar-Obersteiner Verwaltung ging es um die ärztliche Versorgung im Landkreis Birkenfeld. Die Veranstaltung war zum Teil von Emotionen geprägt. Lösungsansätze hatten kaum Raum. Die Gäste begrüßte Torsten Erb (rechts) von der Kassenärztlichen Vereinigung. Foto: Hosser

Etliche ältere Ärzte sind in den vergangenen Jahren in Ruhestand gegangen oder gehen in den nächsten Jahren. Nachfolger? Fast immer Fehlanzeige. Droht dem ländlichen Raum und dem von dieser Entwicklung auch mit Blick auf demografische Tendenzen massiv betroffenen Kreis Birkenfeld der medizinische Kollaps? „Behandlungsbedürftig“ ist die sich immer stärker abzeichnende Situation mit Sicherheit. Lösungen gibt es allerdings nicht auf Rezept.

Lesezeit: 3 Minuten
  Um die Problematik ging es am Mittwochnachmittag im Sitzungssaal der Stadtverwaltung Idar-Oberstein bei einer Vortragsveranstaltung des Landkreises Birkenfeld mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz zur zukünftigen ärztlichen Versorgung im Kreis. Und die verlief recht emotional, was sogar darin gipfelte, dass eine Referentin der KV ihren Vortrag abbrach: Zu groß war ...
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Kommentar: Ärzte und Politiker sind verschnupft

Die Veranstaltung hatte den Charme einer Kaffeefahrt, hinterließ letztlich mehr Fragen als Antworten und machte deutlich: Viele Ärzte und der eine oder andere Politiker sind verschnupft. Mehr noch: Einige haben regelrecht einen dicken Hals.

Vera Müller zur ärztlichen Versorgung

Das Gesundheitssystem krankt an vielen Stellen, da täuschen auch das ein oder andere Trostpflaster und sicherlich gut gemeinter Aktionismus der Kassenärztlichen Vereinigung nicht drüber hinweg.

Der Fisch stinkt vom Kopf: Bundespolitische Fehlentscheidungen der Vergangenheit und vor allem der Seehofer-Ära haben zum Teil dramatische Auswirkungen. Die Erwartungen an die KV sind hoch, offenbar zu hoch: Informationen für Ärzte, die längst bekannt sind und zudem ausführlich im Internet nachzulesen sind, die Präsentation von Initiativen mit Arbeitstiteln wie „Info mit Biss“, „Arzt nah dran“ oder „Ort sucht Arzt“, die eher an witzige Jugendprojekte oder Datingportale erinnern – das alles wollten die Ärzte eigentlich gar nicht hören.

Und auch für Kommunalpolitiker war wenig hilfreich, was in der Aula präsentiert wurde. Ein Vorschlag: dem Thema einen ganzen Tag widmen, Impulsreferate halten, kleine Diskussionsarbeitsgruppen mit KV, Politikern und Ärzten (vielleicht auch ihren Mitarbeiterinnen) einrichten, die Ergebnisse am Abend zusammentragen und dann – gezielt für den Kreis Birkenfeld – konkrete Handlungsempfehlungen entwickeln. Die Frage, was konkret eine Landarztpraxis attraktiv macht, müsste im Fokus stehen. So könnte es einen Schritt vorwärtsgehen, statt immer wieder um den Status quo und den Zeitgeist zu kreisen.

  • E-Mail: vera.mueller@rhein-zeitung.net
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