„Verkrustete Strukturen aufbrechen“ – Ein Kommentar von Thomas Brost
An Szenen aus einem Westernfilm fühlt sich Knut Schneider erinnert, wenn er im Winter durch Cochem geht. Es fehlen lediglich Staub und Strohballen. Tristesse pur. Der IHK-Mann schwenkt nicht auf Schmusekurs ein, dazu ist er nicht von Arge-Chef Thomas Theiß eingeladen worden. Der Experte soll den Finger in die Wunde legen: Cochem bietet monatelang keinerlei Einkaufserlebnis, das Image ist zu sehr auf den touristischen Kunden fixiert. Schneiders Vorteil: Als jemand, der von außen kommt, gelingt ihm die Draufsicht, besonders auf verkrustete Strukturen. Als da sind eine fehlende gemeinsame Marketingstrategie, eine altbackene Optik, die Vernachlässigung des Internet als Medium insbesondere für junge Leute und uneinheitliche Öffnungszeiten. Um sich zu bessern, muss die Selbstgefälligkeit enden.
Einheitliche Kernzeiten sind sinnvoll, sie durchzusetzen hat sich Arge-Chef Theiß auf die Fahne geschrieben. Aber er muss noch viel Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen leisten. Ein einheitliches Auftreten des Cochemer Einzelhandels ist wünschenswert und ließe sich besser vermarkten. Und das Umland, das sich teilweise abgewendet hat, fände Spaß daran, in Cochem einkaufen zu gehen. Das Angebot ist besser als sein Ruf, doch davon bekommt der Kunde aus Alflen und Pommern recht wenig mit.
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