Plus
Cochem

Stadtmarketing ist ein heißes Eisen in der Arge

Von Thomas Brost
Knut Schneider (stehend) stellte Möglichkeiten eines Stadtmarketing vor. Der IHK-Repräsentant plädierte für ein runderneuertes Auftreten.
Knut Schneider (stehend) stellte Möglichkeiten eines Stadtmarketing vor. Der IHK-Repräsentant plädierte für ein runderneuertes Auftreten. Foto: Thomas Brost

Ist es für Cochem als Einkaufsstadt zuträglich, wenn Geschäfte im Winter vier Monate lang dichtmachen? Um diese und andere Fragen kreiste eine Grundsatzdebatte, die in der jüngsten Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Cochemer Gewerbetreibender durch einen Vortrag von Knut Schneider ausgelöst wurde. Die Ideen des Regionalgeschäftsführers der IHK zum Thema Stadtmarketing trafen in der 40-köpfigen Runde nicht überall auf Gegenliebe.

Lesezeit: 2 Minuten
Provokant war sein Einstieg in die Materie: Ein Foto der Hängeseilbrücke an der Geierlay im Hunsrück zierte die erste Folie seiner Präsentation. Mit Hintersinn. „Wir müssen eine Marke setzen, die wahrgenommen wird,“, sagte Schneider. Als die Initiatoren der Brücke mit ihrer Idee hausieren gegangen waren, seien sie als spinnert abgetan ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

„Verkrustete Strukturen aufbrechen“ – Ein Kommentar von Thomas Brost

An Szenen aus einem Westernfilm fühlt sich Knut Schneider erinnert, wenn er im Winter durch Cochem geht. Es fehlen lediglich Staub und Strohballen. Tristesse pur. Der IHK-Mann schwenkt nicht auf Schmusekurs ein, dazu ist er nicht von Arge-Chef Thomas Theiß eingeladen worden. Der Experte soll den Finger in die Wunde legen: Cochem bietet monatelang keinerlei Einkaufserlebnis, das Image ist zu sehr auf den touristischen Kunden fixiert. Schneiders Vorteil: Als jemand, der von außen kommt, gelingt ihm die Draufsicht, besonders auf verkrustete Strukturen. Als da sind eine fehlende gemeinsame Marketingstrategie, eine altbackene Optik, die Vernachlässigung des Internet als Medium insbesondere für junge Leute und uneinheitliche Öffnungszeiten. Um sich zu bessern, muss die Selbstgefälligkeit enden.

Einheitliche Kernzeiten sind sinnvoll, sie durchzusetzen hat sich Arge-Chef Theiß auf die Fahne geschrieben. Aber er muss noch viel Überzeugungsarbeit in den eigenen Reihen leisten. Ein einheitliches Auftreten des Cochemer Einzelhandels ist wünschenswert und ließe sich besser vermarkten. Und das Umland, das sich teilweise abgewendet hat, fände Spaß daran, in Cochem einkaufen zu gehen. Das Angebot ist besser als sein Ruf, doch davon bekommt der Kunde aus Alflen und Pommern recht wenig mit.

E-Mail an: thomas.brost@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel