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Region/Cochem-Zell

Gästeticket: Bus und Bahn praktisch für lau nutzen

Von Thomas Brost
VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly (links) erläutert Barbara Schatz-Fischer und Michael Lehmann, wie sich das Gästeticket ausbreiten wird.  Foto: Kreis
VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly (links) erläutert Barbara Schatz-Fischer und Michael Lehmann, wie sich das Gästeticket ausbreiten wird. Foto: Kreis

Die Idee ist simpel wie effektiv, weil sie Kunden bindet: Mit einem Gästeticket dürfen Übernachtungsgäste beinahe für lau die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nutzen: Nur 60 Cent kostet ein Fahrschein. Zum 1. April sind alle acht Landkreise im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM) und die Stadt Koblenz an das Gästeticket angeschlossen – ein Quantensprung. „Ein lang gehegter Wunsch der Gesellschafter geht in Erfüllung“, sagt VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly. Und streckt die Fühler schon in Richtung weiterer Ziele aus. Eines ist unter Dach und Fach: Mit der Verbindung zwischen Westerburg und Limburg berührt der VRM fürs Gästeticket erstmals hessisches Gebiet.

Lesezeit: 2 Minuten
Als das Gästeticket erstmals vor sechs Jahren im Kreis Cochem-Zell ausprobiert wurde, hat der VRM, so Pauly, „sehr interessiert nach Cochem geschaut“. Auch wenn es Skeptiker im Gastgewerbe gegeben hat: Der drastisch verbilligte Fahrschein für Bus und Bahn hat Übernachtungsgäste auf das Angebot zwischen Eifel, Mosel und Hunsrück aufmerksam gemacht. ...
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In Traben-Trarbach endet das spottbillige Fahrvergnügen

Moselaufwärts endet das Gästeticket in Traben-Trarbach. Während die Moselbahn noch das verbilligte Ticket akzeptiert, lässt es sich derzeit im Verkehrsverbund Region Trier (VRT) nicht durchsetzen.

Vorreiter für das Gästeticket waren die Moselgemeinden Ernst, Briedern und Ellenz-Poltersdorf. Die Zahl der teilnehmenden Betriebe ist von rund 60 (2012) auf 210 im Jahr 2013 gestiegen. Seitdem wächst die Zahl jährlich. Zurzeit sind es rund 260 Betriebe im Kreis (Stand Ende 2016). Diese repräsentieren mehr als 2800 Betten mit mehr als 260.000 Übernachtungen. „Immer mehr Gäste fragen neben einem WLAN-Zugang nach dem Gästeticket, das die freie Nutzung von Bus und Bahn beinhaltet“, sagt ÖPNV-Experte Michael Lehmann. Nicht restlos überzeugt sind die Betriebe in Zell oder Bad Bertrich. Da fehlt es laut Lehmann noch an Akzeptanz. VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly warnt davor, zu spät auf den Zug aufzuspringen. „Das Gästeticket führt dazu, dass der Gast sich fragt: ,Gehe ich dorthin oder nicht'?“ Pauly ist sich sicher, dass in fünf Jahren auch die Mehrzahl der Zeller Betriebe mitmacht. bro

Thomas Brost zum Gästeticket

Schöner lässt sich der Gast nicht bauchpinseln

Mit kaum weniger Einsatz lässt sich ein Gast so schön bauchpinseln wie mit dem Gästeticket. Er erhält von seinem Gastgeber einen supergünstigen Fahrschein, mit dem er das Auto am Urlaubsort stehen lassen und sorglos von Weinfest zu Weinfest – mit Bus oder Bahn – tingeln kann. Und er darf vor dem Weingenuss noch „für umme“ ins Cochemer oder Ellenzer Freibad hüpfen – das erfreut den Gast, der seinen Skat- oder Kegelbrüdern zu Hause von so viel Zusatznutzen gerne erzählt. Vor dem Hintergrund dieser einfachen wie effektiven Marketingmethode ist es schwer verständlich, dass „Herbergsväter“, die nicht mit festen Kontingenten rechnen dürfen, nicht mitmachen. Eine hohe Quote von zufriedenen Übernachtungsgästen in einer Umfrage zeigt, dass so etwas exzellent ankommt. Dank des Weitblickes eines Edi Reiz, der seinerzeit als ÖPNV-Vorreiter das Gästeticket aus dem Schwarzwald eingeführt hat, fährt auch hier der Kreis an der Spitze mit.

E-Mail: thomas.brost@rhein-zeitung.net

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