Plus
Koblenz

Koblenz: Heikle Straßennamen stehen auf dem Prüfstand

Von Stephanie Mersmann
Im Herzen von Koblenz liegt die „Danziger Freiheit“ – ein beliebter Straßenname in der Zeit der Nationalsozialisten.
Im Herzen von Koblenz liegt die „Danziger Freiheit“ – ein beliebter Straßenname in der Zeit der Nationalsozialisten. Foto: Sascha Ditscher

1039 Straßen, Wege, Plätze und Brücken in Koblenz tragen zurzeit einen Namen – doch um einige von ihnen gibt es immer wieder Diskussionen.

Lesezeit: 2 Minuten
Im April erst hatten die Grünen beantragt, die Friedrich-Syrup-Straße im Rauental umzubenennen, die den Namen eines früheren Nazis trägt, in der Ratssitzung an diesem Donnerstag fordert die SPD, den Langemarckplatz umzubenennen, der an eine glorifizierte Schlacht mit Hunderttausenden Opfern im Ersten Weltkrieg erinnert. Und von solchen Beispielen gibt es einige ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Straßennamen mit Geschichte

Viele Straßen haben ihren Ursprung im Spätmittelalter und sagen viel über die damaligen Verhältnisse aus: über die Topografie, bekannte Häuser und Anwohner, ihr Handwerk und Gewerbe. In Koblenz gehören gerade in der Altstadt viele Namen dazu, etwa Altengraben, Kornpfortstraße, Kastorpfaffenstraße, Florinsmarkt, Wöllershof, Mehlgasse oder Braugasse, analysiert das Stadtarchiv.

In den Gebieten, die damals vor den Stadtmauern lagen, trifft man häufiger auf alte Flurnamen und erhält Hinweise auf die frühere landwirtschaftliche Nutzung, zum Beispiel beim Bienenstück, „Auf dem Sande“ oder der Nahlkammer.

Später wurde häufiger der politische Zeitgeist in den Straßennamen ersichtlich, was auch Umbenennungen nötig machte, wenn dieser sich änderte. Die Koblenzer Bürger nahmen schon früher Einfluss auf die Namenswahl, so beantragten mehrere Anwohner im Jahr 1859, die damalige Judengasse in Münzstraße umzubenennen.

Im Zuge der Eingemeindung heutiger Koblenzer Stadtteile wurden ebenfalls einige Umbenennungen nötig, weil es auf einmal diverse Straßennamen mehrfach im Koblenzer Stadtgebiet gab, zum Beispiel Bahnhofstraße, Gartenstraße, Hauptstraße, Jahnstraße, Kirchstraße oder Schulstraße. sem

Meistgelesene Artikel