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Koblenz

Festung Koblenz: Kleine Vorgeschichte eines Großprojekts

Foto: Sascha Ditscher

Für die einen ein notwendiges Übel, für die anderen eine unerträgliche Belastung: Als die Festung Koblenz und Ehrenbreitstein Schritt für Schritt ihre Konturen annahm, hätte wohl niemand gedacht, dass das Großprojekt eines Tages zu einem Schwerpunkt des Standortmarketings in der Touristenstadt sein würde.

Lesezeit: 2 Minuten
200 Jahre nach den ersten überlieferten offiziellen Grundsteinlegungen wird erst einmal gefeiert: Bis zum Herbst werden die Verteidigungsanlagen im Mittelpunkt stehen, deren Namen auch an die komplizierte Bündnispolitik erinnern, die in der späten napoleonischen Ära und nach dem Ende des Wiener Kongresses 1815 eine neue europäische Ordnung einleiteten. So erhielt ...
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Preußenfestung soll neu inszeniert werden

200 Jahre Festung Koblenz und Ehrenbreitstein: Passend zur Vorpremiere des Jubiläumsprogramms am Sonntag gibt es eine gute Nachricht: Die noch erhaltenen Teile des Verteidigungsrings aus der Preußenzeit wirken – und zwar bundesweit.

Rund 30 Planungsbüros aus ganz Deutschland haben sich mit ihren Vorschlägen zur Neuinszenierung der im Eigentum der Stadt befindlichen Anlagen auf eine Ausschreibung des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen beworben. Anfang April wird eine Expertenjury tagen, um den besten Entwurf auszuwählen. Diesen Termin nannte jetzt Baudezernent Bert Flöck.

Nach der Entscheidung dürften die weiteren Schritte recht schnell folgen: Weil das Projekt im Rahmen des Förderprogramms Nationale Projekt des Städtebaus gefördert wird, müssen die wesentlichen Maßnahmen bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Wie mehrfach berichtet, wird es im Großen und Ganzen um die Freiraumgestaltung gehen. Das heißt vor allem: Wiederherstellung historischer Sichtbezüge und die Einrichtung eines Festungsrundweges mit entsprechender Beschilderung. An den Investitionen beteiligt sich der Bund mit einem Zuschuss in Höhe von 90 Prozent der förderfähigen Kosten. In Zahlen bedeutet das: 2,4 Millionen Euro kommen aus Berlin.

Obwohl das aktuelle Programm, das der Eigenbetrieb zunächst mit einer großen Umfrage und einem Bürgerworkshop in die Wege geleitet hatte, noch gar nicht abgeschlossen ist, stellt sich bereits eine weitere zentrale Frage: Wie können die noch erhaltenen, geeigneten Teile der klassizistischen Großfestung einer dauerhaften Nutzung zugeführt werden? Eine Antwort könnte es bereits im Rahmen der Vorbereitungen für eine Bundesgartenschau 2031 im Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal geben – sofern die Region den Zuschlag erhält. Wenn es grünes Licht gäbe, würde Koblenz massiver einsteigen als im Rahmen der ersten Gespräche angedacht.

Aktuell arbeitet die Stadtverwaltung an einer Prioritätenliste, zu der neben den Festungsanlagen unter anderem auch der noch erhaltene Teil des Mendelssohn-Parks gehört. Dazu passt, dass Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig erst kürzlich im Stadtrat mehrere Steckbriefe vorgelegt hat, in denen Entwicklungsmaßnahmen für fünf Stadtteile am Rhein aufgeführt werden, die perfekt zu einer zweiten Bundesgartenschau in der Region passen würden. Klar ist aber auch: Selbst wenn die gegen Ende des Jahres erwartete Entscheidung zuungunsten einer zweiten Buga in der Region ausfällt, soll die Prioritätenliste nach Möglichkeiten abgearbeitet werden. In diesem Falle wären die Stadt Koblenz und ihre Eigenbetriebe in der Pflicht, alternative Förderquellen zu erschließen, wobei eine Kombination verschiedener Wege denkbar ist. Dass dies möglich ist, zeigt das Beispiel des Forts Asterstein. Für die Neuinszenierung des Monuments fließen Bundeszuschüsse, die internationale Zusammenarbeit von Planern und Wirtschaftsförderern wird im Rahmen eines EU-Projektes unterstützt. So oder so: Die Stadt steht vor spannenden Zeiten. Dazu passt, dass schon jetzt über eine neue Seilbahn nachgedacht werden muss. Die Betriebsdauer der jetzigen Anlage endet 2026. ka

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