Es geht rund: Tornado-Verdacht am Rheintal

Die Funnelcloud von Kaltenengers aus gesehen.
Die Funnelcloud von Kaltenengers aus gesehen. Foto: Sebastian Kapischke

Kaltenengers/Koblenz – Eindrucksvolles Phänomen am Sonntag am Himmel über der Region: Da war zumindest das Vorstadium eines Tornados zu sehen.

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Sebastian Kapischke (21) aus Kaltenengers staunte am Sonntag um kurz nach 16 Uhr nicht schlecht: Er bringt Leidenschaft fürs Wetter mit und hielt gerade zufällig Ausschau in Richtung Mülheim-Kärlich: „Von da bekommen wir in der Regel schlechtes Wetter.“ In dem Fall sah er ein Himmelsphänomen, das es dann auf die Seite tornadoliste.de schaffen sollte: Eine sogenannte Funnelcloud, eine Trichterwolke, wie sie bei Tornados zu sehen sind.

„Es dauerte etwa eine Minute, bis er sich aufgebaut und wieder aufgelöst hatte.“ In der Tornadoliste wird er jetzt als „Verdacht“ einer Windhose geführt, weil nicht klar war, ob der Schlauch auch Bodenberührung hatte. Wenn nicht, sprechen Experten nur von einer Trichterwolke. In Rheinland-Pfalz wird jährlich mindestens eine Windhose aufgezeichnet. Im Juni 2012 riss offenbar eine Windhose in Neuwied ein Garagendach weg. Anfang Juni war bei Morbach ein eindrucksvoller Rüssel fotografiert worden.

Von dem Phänomen am Sonntag fanden sich im Netz auch weitere Fotos, so etwa von der Webcam der Wetterstation Vallendar. Eine Windhose ist ein Mini-Tief auf eng begrenztem Raum: Hitze und Luftdruckabfall unter einer Gewitterwolke müssen zusammenkommen, damit die Luft unter der Wolke anfängt, sich zu drehen. Es entsteht der Rüssel, der von oben nach unten wächst. Zu sehen sind Feuchtigkeit oder Feuchtigkeit und Staub. Der Durchmesser einer Windhose liegt selten bei mehr als 20 Metern.

Wer auch Fotos von dem Phänomen am Sonntag gemacht hat oder seine Eindrücke schildern will, kann das auch auf der Facebookseite unserer Zeitung oder per Twitter tun.

Vom Parkplatz der Rheinland-Halle aus gelang Mario Neideck dieses Foto. Foto: Mario Neideck
Vom Parkplatz der Rheinland-Halle aus gelang Mario Neideck dieses Foto.
Foto: Mario Neideck

Autor:
Lars Wienand
(Mail, Google+)