Plus
Lieg

Treffen in Lieg: Eltern wollen kleine Grundschulen erhalten

Von 
Dieter Junker
Zahlreiche Eltern der von Schließung bedrohten kleinen Grundschulen im Land fordern in Lieg mit Nachdruck die Landesregierung auf, ihre Pläne zu überdenken und die kleinen Grundschulen zu stärken. Dazu verabschieden die Elternbeiräte eine Resolution.
Zahlreiche Eltern der von Schließung bedrohten kleinen Grundschulen im Land fordern in Lieg mit Nachdruck die Landesregierung auf, ihre Pläne zu überdenken und die kleinen Grundschulen zu stärken. Dazu verabschieden die Elternbeiräte eine Resolution. Foto: Dieter Junker

Die Elternvertreter machen sich stark für ihre kleinen Grundschulen im Land. In einer in Lieg verabschiedeten Resolution fordern sie die Landesregierung auf, keine Dorfschulen zu schließen, den Bildungsetat um 600 Millionen Euro zu erhöhen und das Schulgesetz zu ändern, damit Elternbeiräte und Kommunen ein stärkeres Mitspracherecht in Schulfragen haben.

Lesezeit: 2 Minuten
Die Plakate und Transparente in der Lieger Hunsrückhalle, wo sich die Elternvertreter vieler betroffenen Grundschulen trafen, machten deutlich, worum es den Eltern geht: „Wer Schulen schließt, denkt nicht an die Zukunft“ hieß es da. Oder „Kinder sind mehr wert als Geld und Zahlen“. „Die Pläne der Landesregierung, 41 kleine Schulen auf ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Ländlicher Raum braucht Zukunft: Ein Kommentar von Dieter Junker

Jeder Wegfall einer Schule ist für ein Dorf schmerzhaft, keine Frage. Geschlossene Gaststätten, fehlende Lebensmittelgeschäfte, Wegfall von Bankfilialen oder jetzt die Schulen, das bedeutet auch, dass die dörfliche Infrastruktur mehr und mehr wegbricht. Daher ist der Protest in den Dörfern nicht nur verständlich, er ist auch dringend nötig, um auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen.

Wenig hilfreich sind dann aber Horrorszenarien, wie sie in Lieg teilweise gemalt wurden: Mit dem Wegfall der Schule kein Martinszug mehr, nur noch alte Menschen im Dorf, kein lebendiges Gemeindeleben. Es gibt in Hunsrück oder Eifel genügend Dörfer, die schon lange keine Schule mehr haben, aber dennoch lebens- und liebenswert sind. Solche wenig realistischen Horrorszenarien tragen daher zur nötigen Stärkung des ländlichen Raums wahrlich nicht bei.

Was nötig ist, und das wurde in Lieg zum Glück auch deutlich gesagt, ist ein Landeskonzept für die Zukunft des ländlichen Raums angesichts der demografischen Entwicklung und einer wegbrechenden Infrastruktur. Die nötige Debatte über die Zukunft kleiner Grundschulen könnte da ein wichtiger Wegbereiter sein. Denn die Dörfer brauchen eine Zukunft, und das betrifft nicht nur die Schulen.

Meistgelesene Artikel