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Rhein-Hunsrück

Norbert Neuser gibt Buch heraus: Sport als Basis für Frieden und Völkerfreundschaft

Von Wolfgang Wendling
2010 begann Solwodi mit dem Sportprojekt Ladies Sports Association. Das Motto ist: „Verändere dein Leben durch Sport.“ Mehr als 1500 Mädchen in Afrika haben bisher daran teilgenommen. In Norbert Neusers Buch berichtet Solwodi-Gründerin Lea Ackermann von ihren Erfahrungen.  Foto: Solwodi
2010 begann Solwodi mit dem Sportprojekt Ladies Sports Association. Das Motto ist: „Verändere dein Leben durch Sport.“ Mehr als 1500 Mädchen in Afrika haben bisher daran teilgenommen. In Norbert Neusers Buch berichtet Solwodi-Gründerin Lea Ackermann von ihren Erfahrungen. Foto: Solwodi

„Hutu und Tutsi umarmten und küssten sich. Die Väter hatten sich noch gegenseitig die Hälse abgeschnitten und nun lagen sich die Söhne in den Armen – auf dem Feld und auf der Tribüne. Das war vielleicht der schönste Moment meiner Karriere.“

Lesezeit: 3 Minuten
Die eindrucksvollen Sätze des Koblenzer Weltenbummlers und Fußballlehrers Rudi Gutendorf werden wohl noch in Jahrzehnten zitiert werden, wenn es darum geht, die integrative und friedensstiftende Kraft des Fußballs zu beschreiben: „Ich wäre fast verrückt geworden vor Freude“, strahlt Gutendorf noch heute, wenn er an seinen größten Erfolg – ein 2:2 ...
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Neuser konnte namhafte Autoren für sein Buch gewinnen

15 Autoren konnte der SPD-Europaabgeordnete Norbert Neuser für sein Buch „Sport für Entwicklung und Frieden“ gewinnen. Unter ihnen sind Politiker wie Altkanzler Gerhard Schröder, der das Vorwort verfasste, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der SPD-Vorsitzende Martin Schulz. Aber nicht nur Neusers Genossen und erst recht nicht ausschließlich Politiker griffen für das Buch zur Feder.

So hat Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) ebenso einen Beitrag verfasst wie DFB-Präsident Reinhard Grindel, Willi Lemke als UN-Sonderberater für Sport, Fußball-Profi Neven Subotic und Solwodi-Gründerin Lea Ackermann. Das Buch (ISBN 9783743191631) ist im Verlag Books on Demand (BoD) erschienen und kostet 14,80 Euro. ww

Viel mehr als reine Bewegungsarbeit: Volker Boch zur großen Bedeutung des Sports

Sport ist von einem hohen gesellschaftlichen Wert. Auch wenn vielen Mitbürgern und auch einigen verantwortlichen Entscheidungsträgern es manchmal schwer fällt, die außergewöhnlichen universellen Möglichkeiten des Sports direkt vor Ort anzuerkennen, gibt es kaum zu übersehende einzigartige Leistungen des Sports. Er ist viel mehr als „höher, weiter, schneller“.

Bei aller Hochachtung vor der Vielfalt und der einmaligen Schönheit kultureller Angebote, Sport hat einen extrem hohen Wert für die Gesellschaft, weil er im besten Falle dafür sorgt, dass die Menschen gesünder, fitter und auch geistig leistungsfähiger sind, wenn sie sich regelmäßig bewegen.

Dazu gibt Sport die Möglichkeit, Emotionen zu leben, miteinander Höhen zu genießen und Tiefen zu meistern oder auch Aggressionen und Gefühle herauszulassen. Sport ist für viele Menschen eine erfolgreiche und zudem äußerst preisgünstige Therapieform, nicht nur Kinder und Jugendliche haben im Sport die Chance zu erfahren, was es heißt, miteinander für eine Sache zu kämpfen oder sich selbst etwas zu beweisen. Sport sozialisiert.

Sport ist nichts für Spinner oder Überehrgeizige, die nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft. Sport ist ein Lebenselixier und bringt Menschen zusammen, aus verschiedenen Herkünften, mit und ohne Handicap, über alle Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.

Vor vielen Jahren durfte der Autor dieses Artikels einmal Henry Wanyoike kennenlernen, einen kenianischen Marathonläufer mit einer Bestzeit um 2:30 Stunden. Das ist bei Langstreckenläufern nichts Außergewöhnliches, das Management der Sportartikelindustrie strebt derzeit an, dass Weltklasseläufer „endlich“ die 2-Stunden-Schallmauer durchbrechen. Wanyoike allerdings ist blind, Paralympics-Teilnehmer, der dank eines Begleitläufers, mit dem er durch ein Seil am Handgelenk verbunden ist, zu Weltrekorden lief.

Wer einmal einen solchen Lauf als „Blinder“ simuliert hat oder sich im Sport mit Menschen aus anderen Kulturkreisen und Sprachräumen gemeinsam bewegt hat, weiß, wie verbindend dies ist. Es wäre durchaus angemessen, wenn abseits von Olympiaboni der breitensportliche Ansatz, die Basisförderung und der gesellschaftliche Impuls des Sports größere Bedeutung erlangen würde. Die Politik tut sich grundsätzlich eher schwer, wenn es darum geht, Geld in den Sport zu geben, vor allem dann, wenn keine Fernsehkameras laufen. Dabei ist mannigfaltig belegt, wie nachhaltig Sport wirkt. Er ist eine bedeutende Triebfeder – nicht nur für die Integration.

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