Dass die Kommunikation in Zukunft besser und intensiver werden muss, darüber waren sich Vertreter der Behörden, Jäger, Landwirte und Jagdgenossen im vergangenen Jahr bei der Gründung des „Aktionsbündnisses Schwarzwild“ einig. Das Treffen sollte dazu dienen, gegenseitiges Verständnis für die Probleme der jeweiligen Gegenseite zu schaffen. Außerdem sollten Lösungsansätze gefunden werden, um die Bejagung der Schwarzkittel einfacher zu machen und Wildschäden in Ackerflächen zu verringern. Damals klang das alles sehr vernünftig, beim diesjährigen Treffen hingegen war von diesen ursprünglichen Zielen nur noch wenig bis nichts zu hören.
Statt sich konstruktiv über die bisherige Umsetzung des Handlungsprogramms auszutauschen, schoben sich die Anwesenden jeweils den Schwarzen Peter zu und beklagten sich über ein zu geringes Entgegenkommen der Gegenseite. Die Jäger würden zu wenig Frischlinge erlegen, um die Population zu minimieren, die Landwirte hingegen würden die Jägerschaft zu wenig unterstützen, wenn es etwa um die Einrichtung von Schussschneisen geht. Verständnis füreinander kam – insbesondere wenn es um das liebe Geld ging – nicht auf, und an einem Strang zog bei dem Treffen niemand. Ganz im Gegenteil. Auch der in manchen Fällen nötige Griff an die eigene Nase wurde von keiner Seite in Erwägung gezogen.
Wenn, so wie beim Treffen des Aktionsbündnisses geschehen, alle Parteien stur auf ihren Standpunkt beharren, wird es auch in Zukunft kein gemeinsames Handeln geben.
So lange jeder nur darüber schimpft, dass die eine Seite zu wenig auf die andere zugeht, wie soll dann ein gemeinsames Ziel – das haben Landwirte und Jäger im Grunde ja – erreicht werden? So wird das jedenfalls nichts, da besteht noch Kommunikationsbedarf.