Nürburg/Simmern

Kurt Beck besuchen: Nürburgring-Fans schwärmen aus zu Neujahrsempfang

Erst waren es nur Besuche auf den Facebook-Seiten, jetzt schauen Fans des Nürburgrings auch organisiert bei öffentlichen Terminen von Politikern vorbei. im Rhein-Hunsrück-Kreis kündigen sie sich bei Neujahrsempfängen mit EX-Ministerpräsident Kurt Beck und EU-Kommissar Günther Oettinger an.

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Der Nürburgring kommt nach Simmern. Zumindest wird das Thema Rennstreckenverkauf am Freitag, wenn Ministerpräsident a.D. Kurt Beck zum Neujahrsempfang der SPD Rhein-Hunsrück in Simmern ist, zur Sprache kommen. Vertreter der Facebook-Gruppe „Wir sind Nürburgring“* wollen ihrer Forderung Ausdruck verleihen, dass die Rennstrecke nicht in private Hände gehen darf und daher nicht verkauft werden soll.

Werner Lenhard, ein Sprecher der Gruppe, nimmt dort Bezug auf bereits stattgefundene Demonstrationen und kündigt an: „Die Demo am 21. Dezember war erst der Anfang!“ Gegenüber unserer Zeitung sagte Lenhard: „Wir wollen in Simmern ganz friedlich demonstrieren, unsere Transparente aufstellen und den ehemaligen Ministerpräsidenten auf unsere Weise empfangen.“ Sabine Schmitz kündigt an, „der SPD Delegation betroffene Eifelgrüße vom Ring“ mizubringen. Beck ist für die Nürburgringfans einer der Hauptschuldigen an der Schieflage. SPD-Kreisvorsitzender Michael Maurer meinte zu der angekündigten Demo in Simmern: „So lange sie friedlich bleiben, können sie das gerne machen. Ich habe keine Probleme damit.“

Friedlich wollen die Demonstranten nach eigenem Bekunden bleiben. Auf der Facebook-Seite heißt es: „Wir laden Euch zu einem kurzen Neujahrsempfang vor der Hunsrückhalle in Simmern ein. Lasst uns die Ehrengäste gebührend begrüßen ... alles freundlich, gesittet und nett. Kein Krawall oder ähnliches! Es reicht einfach, wenn wir Präsenz zeigen.“

Auch am Samstag, 11. Januar, will die Gruppe ihre Meinung kundtun, wenn EU-Kommissar Günther Oettinger ins Kulturhaus in Rheinböllen (KiR) als Ehrengast zum dortigen Neujahrsempfang der CDU Rhein-Hunsrück kommt. Dann wollen sie den EU-Vertreter nach Möglichkeit fragen, ob aus Sicht der Kommission ein Verkauf des Nürburgrings wirklich so unabwendbar ist wie von Landesregierung und Sanierungs-Geschäftsführer Thomas B. Schmidt dargestellt.

Geplant ist offenbar auch ein Besuch zur Eröffnung des Bürgerbüros von SPD-Fraktinschef Hendrik Hering. In den vergangenen Tagen hatte Herings Büro seine liebe Mühe mit zahlreichen kritischen Kommentaren auf Facebook, nachdem die Nürburgringfans zuvor die Seite von Ministerpräsidentin Malu Dreyer geflutet hatten.

*In einer früheren Fassung hatten wir geschrieben, die Aktion gehe von der Gruppe „Ja zum Nürburgring“ aus. Viele der Mitglieder sind zwar identisch, die aktuellen Aktionen sind aber in der neuen Gruppe entstanden.