Limburg

Will Vatikan Bistum Limburg auflösen?

Der Limburger Dom und rechts der umstrittene neue Bischofssitz. Foto: Uli Pohl
Der Limburger Dom und rechts der umstrittene neue Bischofssitz. Foto: Uli Pohl

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus erwägt die Bischofskongregation in Rom, das Bistum Limburg aufzulösen. In Limburg weist man das als „Spekulationen“ zurück – und teilt mit, dass sich der Abschlussbericht über die Kosten der Bischofsresidenz verzögern wird.

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Wie das Magazin in seiner Online-Ausgabe berichtet, sind die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst weitgehend ausgeräumt. Wie Focus aus dem Vatikan erfuhr, kam die von der Bischofskonferenz eingesetzte Prüfkommission zu dem Ergebnis, dass dem Bischof beim 31 Millionen Euro teuren Bau seiner Residenz weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien vorzuhalten sei. Angeblich wird in dem aus drei Geistlichen und zwei Wirtschaftsprüfern bestehenden Gremium noch um abschließende Formulierungen gerungen.

Der Bericht soll in den kommenden Tagen der Deutschen Bischofskonferenz und dann der Bischofskongregation im Vatikan vorgelegt werden. Anschließend entscheidet Papst Franziskus, wie es mit Tebartz-van Elst und dem Bistum weitergeht. Der Pontifex hatte Tebartz-van Elst im Oktober eine Auszeit verordnet. Seitdem lebt der Bischof im Kloster Metten, war aber kürzlich nach Rom gereist. Nach Angaben eines Bistumssprechers handelte es sich dabei um eine private Reise.

Die Bischofskongregation erwägt nach Focus-Informationen, das 1827 gegründete Bistum Limburg aufzulösen. Es würde dann in seine Herkunftsdiözesen Trier und Mainz eingegliedert. Alternativ überlegt man im Vatikan, einen Administrator für den Bischofssitz zu ernennen. Dieser wäre ausschließlich dem Heiligen Stuhl Rechenschaft schuldig und würde ohne Mitspracherecht des Domkapitels eingesetzt.

Update: Das Bistum reagierte am Sonntag mit einer Stellungnahme: Die Pressestelle weist als „reine Spekulation“ zurück, dass das Bistum aufgelöst werden oder ein Administrator eingesetzt werden könnte. Bei dem Bericht der Kommission gehe es nicht nur noch um „um abschließende Formulierungen“‘, sondern um das kontinuierliche Aufarbeiten inhaltlicher Fragen. Der Bericht wird sich demnach auch verzögern: Er werde erst im Laufe des Februars an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz übergeben. Angekündigt war, dass das bis Ende Jnauar erfolgen soll.