Plus
Remagen

Hilflos und verletzt 24 Stunden allein im Wald: Das unfassbare Glück des Joachim Titz

Kann wieder Lachen: Joachim Titz hätte seinen verunglückten Spaziergang durch den Remagener Wald fast mit seinem Leben bezahlt.
Kann wieder Lachen: Joachim Titz hätte seinen verunglückten Spaziergang durch den Remagener Wald fast mit seinem Leben bezahlt. Foto: Jan Lindner

Er wollte zu Fuß durch den Wald von Remagen zur Ortsbeiratssitzung nach Unkelbach – und hätte diesen Trip fast mit dem Leben bezahlt. Joachim Titz war vergangene Woche 24 Stunden lang vermisst. Er lag stundenlang mit gebrochenem Handgelenk völlig hilflos im Wald, konnte nicht aufstehen, kam nicht mehr vom Fleck.

Lesezeit: 3 Minuten
Der 58-Jährige wusste nicht, wo genau er im Wald zwischen Remagen und Unkelbach war, sein Handyakku war leer. 50 Einsatzkräfte hatten ihn mit Rettungshunden, Hubschraubern samt Wärmebildkamera stundenlang gesucht – ohne Erfolg. Dann hörte eine Touristin rein zufällig seine Schreie, und der Oberwinterer wurde nach 24 Stunden doch noch aus seiner ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

So suchen Rettungskräfte nach Vermissten

Die Kripo Mayen bearbeitet in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz jährlich etwa 300 Vermisstenfälle. Meist sind es verschwundene Jugendliche, die nach wenigen Stunden wieder erscheinen. Ist das nicht der Fall, werden schnell alle Hebel in Bewegung gesetzt: diverse Einsatzkräfte, Spürhunde, Rettungshubschrauber, Boote. Fast immer mit Unterstützung der Feuerwehr, die sehr schnell Einsatzkräfte und Ausstattung (Beleuchtung, Einsatzzentrale, Boote) am Einsatzort zusammenziehen kann. Nur selten wendet sich die Kripo bei der Suche mit einem Foto der vermissten Person an die Öffentlichkeit. Dazu benötigen die Beamten das Einverständnis der Person oder der Angehörigen.

Bei ihrer Suche beginnen die Einsatzkräfte meist am letztbekannten Aufenthaltsort der vermissten Person oder am Wohnhaus. Jüngst bei Joachim Titz haben die Retter aus dessen Zuhause einen Pullover mitgenommen, damit die eingesetzten Hunde eine Fährte aufnehmen können. Zudem war in seinem Fall durch den Notruf bekannt, dass er sich zwar in einer misslichen Lage befindet, aber eine Straftat ausscheidet und er auch nicht suizidgefährdet ist.

Da er dennoch nicht geortet werden konnte, kamen auch hier Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Hunde einer Rettungsstaffel zum Einsatz. Hunde sind besonders auf unbefestigtem Gelände, wie im Calmuth-Tal hilfreich, wo sie Spuren auf Grashalmen wittern. Mantrailer (Personenspürhunde) spüren Hautschuppen und andere Stoffe auf Wegen und Straßen auf und helfen so, die Wegstrecke der vermissten Person zu verfolgen.

Bei Erwachsenen gilt grundsätzlich: Sie können sich frei bewegen. Nicht jeder Erwachsene, der weg ist, befindet sich in einer ausweglosen Situation. jl

Meistgelesene Artikel