In Sachen Farbgebung des Turms hat Diana Ecker, Konservatorin bei der Kirchlichen Denkmalpflege im Bistum Mainz, eine klare Vorstellung. Sie bezeichnet den Turm als ein Bauwerk, das in sehr schlichten romanischen Formen ohne nennenswerte Gliederungselemente oder Bauzier errichtet wurde.
Einziger Schmuck sind die Doppelfenster mit bildhauerisch bearbeiteten Kapitellen. Demgemäß sollte auch die Farbgebung der Schlichtheit der Architektur angemessen sein und in der Farbwahl den im 13. Jahrhundert üblicherweise verwendeten Farben entsprechen. Üblich waren Erdtöne wie Rot und Ockergelb. Darum empfiehlt sie, die Sandsteinelemente wie die Gesimse und Kapitelle in einem schönen Ockerton anzulegen.
Auch von der Idee, die Fensterumrahmungen des romanischen Bogenfelds im dritten Geschoss durch eine Sandsteinaufmalung hervorzuheben, hält sie nichts. Die Kunsthistorikerin weiß zwar auch um die heutige Liebe zum sichtbaren Stein: „Dennoch war der Turm auf Verputz und nicht auf Steinsichtigkeit angelegt“, so Ecker. Aus ihrer Sicht ist es darum folgerichtig, das Bogenfeld im Weißton des Gesamtputzes oder alternativ das Feld in Ockergelb anzulegen.
Als Farbe für die Schall- bzw. Fensterläden empfiehlt sie ein kräftiges Ochsenblutrot, wie es bereits an der Dachtraufe gestrichen wurde, um so zum Ockerton einen schönen Kontrast zu bilden.
Der Kirchturm oder auch Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert ist das älteste Gebäude in Frei-Laubersheim. Dass es sich wahrscheinlich um einen Wehrturm handelt, wird auch dadurch deutlich, dass der Zugang zum Turm im ersten Geschoss liegt. Das untere Geschoss des Turms ist tonnengewölbt. Insgesamt gliedert sich das Bauwerk in vier Geschosse und schließt oben mit einem Walmdach ab.