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Kreis Bad Kreuznach

Gebietsreform: Traumpartner ist nicht in Sicht

Von Kurt Knaudt
Auch Landrat Franz-Josef Diel will nicht über mögliche Fusionspartner spekulieren.  Foto: Stefan Munzlinger
Auch Landrat Franz-Josef Diel will nicht über mögliche Fusionspartner spekulieren. Foto: Stefan Munzlinger

Der Kreis Bad Kreuznach kann der anstehenden Kommunalreform in Rheinland-Pfalz, bei der die Landkreise neu zugeschnitten werden, nach bisherigem Erkenntnisstand wohl einigermaßen gelassen entgegensehen. Er ist zu groß und zu stark, um von einem der fünf Nachbarn einfach geschluckt oder gar filetiert zu werden, indem verschiedene Teile anderen Landkreisen zugeschlagen werden. „Wir sind gut aufgestellt und auch im jetzigen Zustand überlebensfähig“, meint Hans-Dirk Nies, Erster Kreisbeigeordneter und SPD-Landratskandidat zuversichtlich. Auch die CDU-Kreisvorsitzende und Landratskandidatin Bettina Dickes geht davon aus, dass der Kreis Bad Kreuznach unangetastet bleibt.

Lesezeit: 2 Minuten
  Falls an einer Fusion kein Weg vorbeiführen sollte, gibt es mehrere Optionen, aber keinen absolut idealen Traumpartner. Infrage kommen am ehesten wohl der Rhein-Hunsrück-Kreis und der Kreis Birkenfeld. Bei einer Liaison mit dem dank Boehringer vor Kraft und Selbstbewusstsein strotzenden Mainz-Bingen würde sich der KH-Kreis finanziell definitiv verbessern. Eine solche ...
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Kommentar: Kleinere Nachbarn müssen zittern.

Der Kreis Bad Kreuznach mit seinen knapp 160.000 Einwohnern könn-te anders als einige seiner Nachbarn auch allein stark genug sein, um die Gebietsreform unbeschadet zu überstehen. Der Rhein-Hunsrück-Kreis und erst recht die Kreise Birkenfeld und Kusel sowie der Donnersbergkreis haben deutlich weniger Einwohner – und dadurch deutlich mehr Druck und Existenzängste. Nur Mainz-Bingen ist mit mehr als 200.000 Einwohnern noch stärker als der KH-Kreis und könnte sogar noch etwas abtreten, ohne zu sehr geschwächt zu werden. So deutet vieles darauf hin, dass der Kreis Bad Kreuznach am Ende eher zu den Gewinnern als zu den Verlierern der Gebietsreform gehören wird. So spannend sie Kommunalpolitikern auch erscheinen mag: Die Bürger werden sich eher dafür interessieren, wie sich beispielsweise danach die Müllgebühren entwickeln und in welchem Zustand die Schulen und Straßen des neuen Kreisgebildes sind.

Die Gebietsreform leidet allerdings jetzt schon unter einem schlimmen Kardinalfehler. Weil unsinnigerweise erst die Ebene der Verbandsgemeinden dran kam, sind Fusionen nur innerhalb von Kreisen unproblematisch. Geht das Land darüber hinweg, stößt es im doppelten Sinne an Grenzen – und schafft Unfrieden. Weil die Landkreise wohl erst nach der Kommunalwahl 2019 neu zugeschnitten werden, sollten VG-Fusionen mit Partnern aus zwei Kreisen deshalb bis dahin tabu sein. Das gilt für die geplante Ehe zwischen Alsenz-Obermoschel und Meisenheim, aber auch für das zu einer Beziehung bereite Stromberg, für das sich bei der Kreisreform neue Optionen eröffnen könnten, wenn Lan- genlonsheim weiter die kalte Schul- ter zeigt.

Y E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

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