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Kreis Bad Kreuznach

Feuerwehrleute an ihren Grenzen: Wie kann man sie entlasten? Drei Antworten vom Kreis-Chef

Von Stefan Munzlinger
Sieht die Grenze der Belastbarkeit für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute erreicht: Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann.  Foto: Stefan Munzlinger
Sieht die Grenze der Belastbarkeit für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute erreicht: Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann. Foto: Stefan Munzlinger

Wie kann man die ehrenamtlichen Feuerwehrleute stärker entlasten? Grade ist die Diskussion über diesen thematischen Dauerbrenner auch in der Verbandsgemeinde Langenlonsheim wieder entbrannt.

Lesezeit: 2 Minuten
Drei Antworten gibt Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann (55): auf gewohnte Standards verzichten, Nachbarschaftshilfe, ob in einer Straße oder von benachbarten Dörfern, groß schreiben und zentrale und beispielsweise von hauptamtlichen Gerätewarten getragene Einrichtungen wie mit der neuen feuerwehrtechnischen Zentrale in Rüdesheim schaffen. Auch Hofmann, der seit 1996 zunächst im Amt des stellvertretenden KFI ...
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Die 112 wählen: Was aber, wenn keiner mehr kommt?

Kurz nach Mitternacht: In der Ferne dröhnt eine Sirene, alarmiert die Feuerwehr. Das Drehbuch des Einsatzes: In Minutenschnelle sind die „Jungs“, tagsüber meist Familienväter mit Fulltime-Jobs, raus. Sie löschen und retten. Und wir? Drehen uns rum und denken: „Die machen das schon.“

Ist ja auch so. Wir wählen die 112, wir drücken den Knopf: Die Feuerwehren sind immer da, Tag für Tag, Sommer wie Winter. Und sie helfen – ohne zu fragen, ohne zu klagen. Kriegen auch noch eins drüber, wenn bei einem stressigen Einsatz mal nicht alles so läuft wie erwartet.

Schnell vergessen wir, dass es Ehrenamtliche sind, die da ihr Leben, ihre Gesundheit für uns aufs Spiel setzen, wenn sie sich mit Atemmaske und kiloschwerem Gerät durch verqualmte Treppenhäuser und brennende Dachstühle kämpfen. Unser Anspruch: „Die sind dafür ausgebildet, die müssen das machen.“

Nein, müssen sie nicht. Tun es aber trotzdem, weil für sie der „Dienst am Nächsten“ nicht nur Worte sind. Technik und Gemeinschaft sind ihr Lohn. Reicht das? In Zukunft immer weniger. Die Frage bleibt: Was ist uns unsere Feuerwehr wert? Sind wir bereit, auf Anderes in unserem Gemeinwesen zu verzichten, damit wir auch künftig im Ernstfall versorgt sind? Sicher, es gibt Gesetze, die die Hilfe regeln. Doch das – für uns bequeme – System der Ehrenamtlichen, denen immer mehr technisches Know-how und belastende Verantwortung abverlangt wird, rettet kein Gesetz der Welt.

Wir, die Nutznießer, sind gefragt. Erster kleiner Schritt: Wir helfen dem Feuerwehr-Förderverein in unserer Stadt, in unserem Dorf – als spendendes Mitglied, das seine Feuerwehrleute unterstützt und ihre Arbeit honoriert – und nicht warten, bis alles abgebrannt ist.

E-Mail: stefan.munzlinger@rhein-zeitung.net

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