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Kreis Bad Kreuznach

Überraschung: Nies entfaltet Plan B für einen Stichwahl-Sieg

Von Stefan Munzlinger
Überraschung: Nies entfaltet Plan B für einen Stichwahl-Sieg Foto: Stefan Munzlinge

Dienstagabend kurz vor 20.30 Uhr im Waldböckelheimer Bürgerhaus: die Überraschung. SPD-Landratskandidat Hans-Dirk Nies nennt, den Sieg in der Stichwahl am Sonntag vorausgesetzt, seinen „Favoriten“ für den dann freien Ersten Kreisbeigeordneten: Anke Schumann. „Ich weiß, dass ich jetzt einige Buhrufe bekommen werde“, sagt (Noch-)Amtsinhaber Nies vorweg, ehe er die parteilose Juristin aus Bad Sobernheim ins Spiel bringt – und es auch begründet: Im Wahlkampf habe er sie „fachlich und menschlich schätzen gelernt“.

Lesezeit: 2 Minuten
Verblüffung bei den meisten der 200 Zuhörer, die zum AZ-Kandidatenforum gekommen sind, vereinzelt ertönen kritische Zwischenrufe. Schumann, einst CDU-Mitglied, hatte beim ersten Wahlgang am 19. März 12,5 Prozent (5856 Stimmen) geholt – ein gutes Ergebnis, dem sie bislang aber keine Wahlempfehlung für einen der beiden Stichwahl-Finalisten folgen ließ. Noch nicht. ...
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Bettina Dickes: „Sollte ich gewinnen, werde ich Nies die Hand zur Zusammenarbeit reichen“

Vor Wochen hatte Hans-Dirk Nies angekündigt, sich aus der Politik zurückzuziehen, sollte er bei der Landratswahl verlieren. Beim Forum am Dienstagabend nannte er sein Mandat im Bad Kreuz

nacher Stadtrat und im Sparkassen-Verwaltungsrat, die er zunächst abgeben werde. Und zur Frage des Ersten Beigeordneten: Bei einem Etat mit 220 Millionen Euro Volumen brauche man auch als Erster Beigeordneter mit eigenen Dezernaten die volle Rückendeckung des Kreistags und der Gremien. Und ob er die nach dann zwei verlorenen Urwahlen (2008 und 2017) noch habe, müsse die Kreistagskoalition entscheiden, schiebt Nies die Initiative an CDU, Grüne und FWG ab.

Ihm ist wichtig: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass ich an meinem Amt klebe.“ Ist die Abwahl von Nies eine Option der Koalitionäre, um danach einen eigenen Kandidaten zu platzieren? Darauf Bettina Dickes nach dem Forum am Dienstagabend in Waldböckelheim: „Das war bei uns bislang kein Thema.“ Und: „Das haben wir nie gesagt.“ Wenn sie die Stichwahl gewinne, „werde ich Hans-Dirk Nies die Hand zur Zusammenarbeit reichen“.

Tritt Nies ab, wäre es an den vier Grünen, einen Vorschlag für den Beigeordnetenposten zu unterbreiten. So weit will Fraktionschef Ludger Nuphaus aber zurzeit noch nicht gehen: „Grundsätzlich müssen wir erst einmal abwarten, ob und zu welchem Zeitpunkt Nies seine Ankündigung wahr macht. Ich denke, dass er sich nicht so schnell aus dem Job verabschiedet.“ Und zur Schumann-Beigeordneten-Offerte von Nies schreibt Nuphaus: „Hat die SPD keine geeigneten Leute?“ Ferner: „Wie will er eine Mehrheit für Frau Schumann im Kreistag bekommen?“ mz

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