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Bad Kreuznach

200 Jahre Heilbad Kreuznach (3): Nackt-Bäder sollten Selbstheilungskräfte stimulieren

Das erste Kreuznacher Kurhaus: Der große Zustrom auch an königlichen, fürstlichen und adligen Gästen machte den Bau eines Kurhauses notwendig. Es entstand in den Jahren 1841 und 1842 und wurde 1843 eingeweiht. 1912 wurde das Gebäude abgerissen. Foto: Stadtarchiv Bad Kreuznach
Das erste Kreuznacher Kurhaus: Der große Zustrom auch an königlichen, fürstlichen und adligen Gästen machte den Bau eines Kurhauses notwendig. Es entstand in den Jahren 1841 und 1842 und wurde 1843 eingeweiht. 1912 wurde das Gebäude abgerissen. Foto: Stadtarchiv Bad Kreuznach

Mit dem Zuzug des Wiesbadener Arztes Dr. Johann Erhard Prieger, der sich 1817 an der Nahe niederlässt, beginnt die Geschichte des Heil- und Kurbades Kreuznach. Prieger empfahl täglich zwei lauwarme Bäder, bei denen der vollständig unbekleidete Patient ruhen solle.

Lesezeit: 4 Minuten
Er ging davon aus, dass durch die 15- bis 60-minütige Solebäder ein „Reiz“ auf den Körper ausgeübt werde, der Selbstheilungskräfte stimulieren könnte. Auch eine Frühform der Bewegungstherapie verordnete er: „Vortheilhaft ist es ferner, wenn der Kranke während seines Aufenthaltes im Bade sich durch Schaukeln und Schwimmen auf der Oberfläche des Wassers ...
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Zeittafel

1817: Der Wiesbadener Arzt Dr. Johann Erhard Prieger macht erste Versuche, die Solequellen zu Trink- und Badekuren zu verwenden

  • 1817: Der Wiesbadener Arzt Dr. Johann Erhard Prieger macht erste Versuche, die Solequellen zu Trink- und Badekuren zu verwenden
  • 1832: Entdeckung der Elisabethenquelle
  • 1834: Gründung der „Solbäder-Aktiengesellschaft“; Bau eines ersten Badehauses
  • 1842/43: Das erste Kurhaus wird erbaut
  • 1853: Die Kur in Bad Münster am Stein beginnt
  • 1858 bis 1860: Bau der Rhein-Nahe-Bahn (bringt weiteren Anstieg der Bäderreisenden)
  • 1904: Aschoff weist in den Kreuznacher Quellen Radioaktivität nach, Beginn Radonstollen-Therapie („Kreuznacher Verfahren“)
  • 1912: Bau des Radon-Inhalatoriums vor dem Radon-Stollen
  • 1913: Bau des neuen Kurhauses
  • 1924: Verleihung des Badtitels
  • 1950: Gründung der Rheuma- Heilbad AG
  • 1974: Wiedereröffnung Radon-Stollen
  • 1974 bis 1979: erster Therapieraum im Radonstollen
  • 1979. Bau des Thermalbades
  • 1987: 75 Jahre Radon-Therapie
  • 1999: Die Krankenhausgesellschaft Sana übernimmt 75 Prozent der Aktien der vor dem Konkurs stehenden Rheuma-Heilbad AG
  • 2000: Das Bäderhaus wird zur Saunalandschaft
  • 2002 Neues Gesundheitszentrum für ambulante Kurangebote
  • 2003: Umwandlung in Sana- Rheumazentrum Rheinland-Pfalz
  • Ende 2013: Die Acura-Kliniken übernehmen das Sana-Rheumazentrum

Die Kur in Bad Kreuznach: Von den Anfängen bis heute

Mit dem Wiesbadener Arzt Dr. Johann Erhard Prieger beginnt 1817 die wechselvolle, 200-jährige Geschichte des Heilbades Bad Kreuznach. Sie lässt sich in diese Abschnitte unterteilen:

  1. Dr. Prieger und die Anfänge der Kur bis zum Ende des 19. Jahrhunderts: die Glanzzeit der Kreuznacher Kur, die „Jod- und Brom-Zeit“, die Entwicklung und der Aufstieg zum Modebad der aristokratischen, großbürgerlichen Welt.
  2. Die Kur 1904 bis in die Weimarer Zeit: Aschoff und Radontherapie. Das Heilbad wird zum Kompetenzzentrum der jungen Radiobalneologie (die sogenannte zweite Blütezeit), die Zäsur durch den Ersten Weltkrieg, die Zwischenkriegszeit mit den 20er-Jahren, in denen der Kurbetrieb zum Erliegen kommt.
  3. Die Zeit nach 1945: a) die Kur als Volkskur in den 1960er-Jahren; b) die Kur heute nach der Seehofer’schen Gesundheitsreform.
  4. Die Geschichte der Kur in Bad Münster am Stein. hg
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