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Kaub

Immer langsam voran mit dem Landsturm: Eine Truppe von zweifelhaftem militärischem Eifer

Von Ulrike Bletzer
Der Nassauer Landsturm Rüdesheim-Caub in Aktion: Von links sind Arndt Sloykowski, Ulrich Gewehr, Bernd Schnober, Ingrid Leonhard und Wolfgang Schmidt bei der Verteidigung der Burg Pfalzgrafenstein zu sehen. Außerdem gehört „Marketenderin“ Chantal Berg zur Gruppe.
Der Nassauer Landsturm Rüdesheim-Caub in Aktion: Von links sind Arndt Sloykowski, Ulrich Gewehr, Bernd Schnober, Ingrid Leonhard und Wolfgang Schmidt bei der Verteidigung der Burg Pfalzgrafenstein zu sehen. Außerdem gehört „Marketenderin“ Chantal Berg zur Gruppe. Foto: Ulrike Bletzer

„Wir ergeben uns“, ruft ein Ausflügler, verlässt schnurstracks das Fährboot und betritt, mit erhobenen Händen seine Kapitulationsbereitschaft signalisierend, die Insel Falkenau. Dort, bei der Burg Pfalzgrafenstein, erwartet ihn ein Trüppchen verwegen aussehender Gestalten, denen man ihre kriegerische Entschlossenheit sämtlichen Schießgewehren, Säbeln und sonstigen Waffen zum Trotz allerdings nicht ganz abnehmen mag.

Lesezeit: 3 Minuten
Braucht man auch nicht, schließlich handelt es sich hier um die ganz und gar ungefährliche Vorhut der diesjährigen Blüchertage: Am internationalen Museumstag gibt sich auf und rund um die einstige Zollburg der Nassauer Landsturm Rüdesheim-Caub die Ehre. Oder, besser gesagt, seine Epigonen: Eine Gruppe historischer Interessierter, die sich aus dem ...
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Kurzer Blick rund 200 Jahre zurück: Wie der Nassauer Landsturm entstand

Wie der frühere Rüdesheimer Stadtarchivar Rolf Göttert in seinen „Notizen aus dem Stadt-Archiv“ schreibt, verordnete Herzog Friedrich August von Nassau am 25. Januar 1814, also fast vier Wochen nach der Rheinüberquerung von Generalfeldmarschall Blücher am Neujahrstag, die Aufstellung eines Landsturms in der Stärke von insgesamt 36.400 Mann. 1500 davon entfielen auf die Ämter Rüdesheim und Kaub.

Die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht sorgte damals dafür, dass alle unverheirateten Männer im Alter zwischen 17 bis 26 Jahren eingezogen wurden. Allzu schwer scheint diese Bürde nicht auf ihnen gelastet zu haben – vielmehr profitierten sie reichlich davon, dass die Bevölkerung durchziehenden Truppen Kost und Logis zu gewähren hatte. Exerzierkunst und militärischer Eifer gerieten dabei deutlich ins Hintertreffen. ubl
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