Bad Ems

HELFT UNS LEBEN: Michael Mallmann kämpft für eine Chance im Leben

Die Initiative der Rhein-Zeitung HELFT UNS LEBEN wird Michael Mallmann unterstützen. Im April besuchten Geschäftsführer Hans Kary sowie die stellvertretende Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer den jungen Mann in seinem Zuhause.
Die Initiative der Rhein-Zeitung HELFT UNS LEBEN wird Michael Mallmann unterstützen. Im April besuchten Geschäftsführer Hans Kary sowie die stellvertretende Vorsitzende Manuela Lewentz-Twer den jungen Mann in seinem Zuhause. Foto: Michaela Cetto

Michael Mallmann leidet an einer Diastrophischen Dysplasie, einer speziellen Art des Kleinwuchses. Alltägliche Dinge sind für ihn eine große Herausforderung. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist der 26-Jährige ein Kämpfer. HELFT UNS LEBEN, die Hilfsaktion unserer Zeitung, unterstützt den jungen Mann dabei, seine Träume zu verwirklichen.

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Wegen seines Kleinwuchses ist Michael Mallmann auf einen hochfahrbaren Rollstuhl angewiesen. Die Hochfahr-Funktion seines ohnehin schon ramponierten Gefährts ist nun kaputt gegangen. Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary von der Initiative unserer Zeitung HELFT UNS LEBEN möchten den jungen Mann und seine Mutter weiter unterstützen und sammeln Spenden.
Wegen seines Kleinwuchses ist Michael Mallmann auf einen hochfahrbaren Rollstuhl angewiesen. Die Hochfahr-Funktion seines ohnehin schon ramponierten Gefährts ist nun kaputt gegangen. Manuela Lewentz-Twer und Hans Kary von der Initiative unserer Zeitung HELFT UNS LEBEN möchten den jungen Mann und seine Mutter weiter unterstützen und sammeln Spenden.
Foto: Michaela Cetto

Von unserer Redakteurin Michaela Cetto

Schick hat er sich gemacht, der junge Mann im Rollstuhl. Mit Schwung parkt er sein Fahrzeug zwischen zwei Stühlen des Cafés. An den Tisch reicht Michael Mallmann jedoch nur noch unter größten Anstrengungen. Sein ohnehin schon stark ramponiertes Gefährt hat nun auch die wichtigste Funktion aufgegeben: Es lässt sich nicht mehr nach oben fahren – eine starke Einbuße in der Lebensqualität des 26-Jährigen, der seit seiner Geburt an einer Diastrophischen Dysplasie leidet.

Lächeln ist seltener geworden

Diese spezielle Art des Kleinwuchses betrifft Knochen und Knorpel und verschlimmert sich während des Wachstums. Ohne seinen hochfahrbaren Rollstuhl kann er keine Tür mehr eigenständig öffnen oder schließen, kann kein Glas mehr aus dem Schrank nehmen und reicht nicht mehr ans Waschbecken. Sein Lächeln ist seltener geworden, aber verloren hat er es nicht, seitdem unsere Zeitung ihn und seine Mutter Iris Eberth im April das letzte Mal besucht und versprochen hat, dass die soziale Initiative unserer Zeitung HELFT UNS LEBEN Mutter und Sohn unterstützen wird.

Manuela Lewentz-Twer, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, und Geschäftsführer Hans Kary haben gute Nachrichten im Gepäck. Viele Leser haben gespendet, sodass ein Teil der benötigten Dinge in Auftrag gegeben werden konnten. Ein Auto mit speziellem Umbau für den Rollstuhl musste neu bestellt werden, weil sich kein geeignetes Gebrauchtfahrzeug fand. Iris Eberth muss mobil bleiben, um ihren Sohn zu wichtigen Arztterminen zu bringen.

Die Rollstuhlrampe, die es Michael Mallmann ermöglichen soll, selbst auf seinen kleinen Balkon zu fahren, ist in Arbeit. Auch einen kleinen Erholungsurlaub in Trier hat HELFT UNS LEBEN bereits in die Wege geleitet und dafür eine behindertengerechte Unterkunft für Mutter und Sohn gefunden. Die beiden freuen sich sichtlich. Sagen können sie nichts.

Mutter kümmert sich aufopfernd um ihren Sohn

Urlaub ist ein Fremdwort für Iris Eberth. Sie kümmert sich seit 26 Jahren aufopfernd um ihren Sohn, dessen schlimme Missbildungen sie nach der Geburt völlig unerwartet trafen. Seitdem kämpft sie täglich darum, ihrem Kind das Leben etwas leichter zu machen – oft gegen Windmühlen. Mehrere teure Operationen bei einem Spezialisten in den USA musste der Junge über sich ergehen lassen, schmerzhafte Prozeduren, die ihn monatelang ans Gipsbett fesselten und trotz anfänglicher Erfolge doch nur die Erkenntnis brachten, dass er weiter „zusammenwächst wie ein Klappmesser“.

Sein ausgeprägter Buckel zeugt unter anderem von diesem Prozess. Und trotzdem hat ihm gerade die Krankenkasse eine neue Druckentlastungsmatratze verwehrt. Auch hier springt HELFT UNS LEBEN ein und möchte auch einen neuen Rollstuhl für den jungen Mann organisieren. Den Spezialbau gibt es allerdings nicht in Serie, und wegen der individuellen Anforderungen an das Gefährt stehen bei einem Neukauf Kosten im fünfstelligen Bereich an – auch bei einer Teilerstattung unerschwinglich für die beiden, die von Hartz IV leben.

1300 Bewerbungen und trotzdem kein Job

Gerade Letzteres aber ist der Grund, der Michael zunehmend zur Verzweiflung bringt und sein Lächeln kostet. Seit acht Jahren ist der junge Mann arbeitslos. Und das, obwohl er trotz körperlicher Schwerstbehinderung seinen Realschulabschluss machte, erfolgreich eine Ausbildung zum Bürokaufmann absolvierte und in diversen Praktika bei der Kreisverwaltung und dem Statistischen Landesamt in Bad Ems Erfahrungen sammelte.

1300 Bewerbungen hat er geschrieben, zu einem einzigen Vorstellungsgespräch hat man ihn eingeladen – und ihm den Job dann nicht gegeben. „Ich möchte so gern arbeiten“, sagt er. „Ich bin nicht dumm, ich bin fleißig. Ich bräuchte einen richtigen Job, um endlich aus Hartz IV rauszukommen. Sonst hat auch meine Mutter keine Chance.“ Ein Heimarbeitsplatz im IT-Bereich wäre ideal.

  • HELFT UNS LEBEN hat für Michael ein Spendenkonto eingerichtet. Das Geld wird eins zu eins weitergegeben. Die Bankverbindung lautet: HELFT UNS LEBEN, Sparkasse Koblenz, BIC: MALADE51KOB, Iban: DE72 5705 0120 0000 0013 13, Betreff: Michael Mallmann.
  • Arbeit gesucht: Wer Arbeit für den jungen Mann hat, meldet sich unter Telefon 0261/892 287 (Hans Kary).