Rhein-Lahn

Fund in Nassau: Südliche Eichenschrecke als „blinder Passagier“ eingereist

Die Südliche Eichenschrecke in Nassau, ein Männchen, hing am 1. Oktober an einer Mülltonne. Das Foto stammt vom Nassauer Fotografen Günter Wagner.
Die Südliche Eichenschrecke in Nassau, ein Männchen, hing am 1. Oktober an einer Mülltonne. Das Foto stammt vom Nassauer Fotografen Günter Wagner. Foto: privat

Die Südliche Eichenschrecke, eine Schwesterart der bei uns verbreiteten Gemeinen Eichenschrecke, ist jetzt auch im Lahntal angekommen. Ein Exemplar wurde in Nassau entdeckt.

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Nachdem 1989 in der Südpfalz das erste Tier für Rheinland-Pfalz gefunden wurde, tauchten erst 2006 erste Südliche Eichenschrecken bei Bacharach, Koblenz und Neuwied auf. Lahntal, Westerwald und Taunus waren bisher unbesiedelt. Mit ihren kleinen Stummelflügeln kann die Südliche Eichenschrecke, die eigentlich im Mittelmeerraum verbreitet ist, nicht fliegen. Für eine Arealausbreitung reichen die großen Sprünge, zu denen die Art fähig ist, nicht aus. Die Ausbreitung erfolgt als „blinder Passagier“ über Autos und Züge, wo sich einzelne Tiere irgendwo in Ritzen festklammern und nachweislich über Hunderte von Kilometern von Süd nach Norden verschleppt werden.