Plus
Mittelhof-Steckenstein

Tagebuch aus dem Zweiten Weltkrieg: Notizen an der Ostfront

Von Sabrina Rödder
Raimund Schneider aus dem Mittelhofer Ortsteil Steckenstein hält das kleine, mehr als 75 Jahre alte Soldaten-Notizbuch seines Onkels in Ehren.
Raimund Schneider aus dem Mittelhofer Ortsteil Steckenstein hält das kleine, mehr als 75 Jahre alte Soldaten-Notizbuch seines Onkels in Ehren. Foto: Sabrina Rödder

„18.09.1941: Geburtstagsfeier im Feld. An der Front sehr ruhig.“ Das ist nur einer von vielen weiteren Einträgen, der in einem blauen Büchlein – kaum größer als eine Bankkarte – mit cremefarbenen Schnörkeln samt Blumen geschrieben steht. Das Cover ziert ein kyrillischer Schriftzug. „Blok-Not“. Notizblock. Dieser gehört Raimund Schneider aus Steckenstein. Oder besser gesagt: Er gehörte seinem Onkel Robert Schneider, der als Soldat der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in Russland war. Nun hält der 67-Jährige das Blöckchen zwischen Fotoalben und anderen Erinnerungsstücken seiner Vorfahren in Ehren. Für die Aktion „RZähl's Sabrina“ holt er es hervor und erzählt davon.

Lesezeit: 3 Minuten
Ganz unvermittelt beginnt die stichpunktartige Liste mit einem Eintrag am 3. Oktober 1940. Es folgen rund 50 weitere mit Bleistift, in denen er von seinen teils schrecklichen Kriegserlebnissen berichtet. Der letzte Eintrag ist fast genau ein Jahr später – am 30. September 1941: „Abends 20 Uhr. Abmarsch in die Stellung.“ ...