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Willkommen bei Leonardo DiCaprio: In Palm Springs haben einige Hollywoodstars ihr Feriendomizil

Von Verena Hallermann
„Kommt in mein Ferienhaus“, scheint Leonardo DiCaprio auf diesem Foto zu sagen. Ab 3750 Dollar pro Nacht wird sein Domizil vermietet.
„Kommt in mein Ferienhaus“, scheint Leonardo DiCaprio auf diesem Foto zu sagen. Ab 3750 Dollar pro Nacht wird sein Domizil vermietet. Foto: picture-alliance

Schon fast gewöhnlich wirkt das Ferienhaus von Leonardo DiCaprio auf den ersten Blick. Palmen überragen das Flachdachgebäude, das in Palm Springs' edlem Stadtteil Old Las Palmas liegt. Lediglich eine Backsteinfassade ist von der Straße aus zu erkennen. Nichts deutet darauf hin, wem das Gebäude mit der Adresse 432 Hermosa Place in der Nähe des Palm Canyon Drive gehört.

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Doch im Innern offenbart sich die ganze Pracht der Villa des Hollywoodstars: Sechs Schlafzimmer und acht Bäder finden auf 650 Quadratmeter Wohnfläche Platz. Und das Besondere: Der Filmstar vermietet sein Anwesen ab 3750 Dollar die Nacht. Natürlich nur, wenn er dort nicht selbst Urlaub macht. Denn sein Feriendomizil liegt keine drei Autostunden von Hollywood in Los Angeles entfernt. „Menschen aus der ganzen Welt kommen hierher, um Urlaub zu machen“, erzählt Hausmeister Richard Serafin, der DiCaprios Ferienhaus in Zeiten seiner Abwesenheit verwaltet. „Sowohl private Leute als auch Firmen sind daran sehr interessiert.“

Er steht im Wohnzimmer des Filmstars und macht auf die bodentiefen Fenster aufmerksam. Von dort hat DiCaprio freien Blick auf seinen großzügigen Palmengarten, dessen Zentrum ein Pool darstellt. Eine Hängematte befindet sich in einer kleinen Palmengruppierung. Ein kleines Garten- und Gästehaus steht nicht weit entfernt. Ein Tennisplatz ist gleich daneben. Im Hintergrund ragen die San Jacinto Mountains empor. „Hier finden auch gern mal großzügige Geburtstagspartys statt“, erzählt Serafin mit Blick auf den Pool. „Aber auch offizielle Events und Hochzeiten. Erst vergangenen Sommer haben zwei Hollywoodbosse hier eine Party für knapp 1 Million Dollar gefeiert.“

In Leonardo DiCaprios Feriendomizil im schönen Palm Springs hat der Hollywood-Star sechs Schlafzimmer. In dem „Master-Bedroom“ soll DiCaprio selbst übernachten.

Verena Hallermann

Einladend wirkt der Eingang von Leonardo DiCaprios Ferienhaus, das im edlen Stadtteil Old Las Palmas liegt.

Verena Hallermann

Das Ferienhaus von Leonardo DiCaprio wirkt zwischen den großen Palmen auf den ersten Blick eher klein. Die eigentliche Pracht offenbart sich im Innern.

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Hinter den Palmen im kalifornischen Palm Springs ragen die San Jacinto Mountains empor.

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Statt Marmorfliesen und Luxus-Whirlpool ist das Badezimmer in gebürstetem Stahl gehalten. Insgesamt acht Bäder finden auf 650 Quadratmeter Platz.

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Rot, Grün oder vielleicht doch lieber Blau? Die Schlaf- und Badezimmer in Leonardo DiCaprios sind bunt gestaltet.

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Vom Flügel aus können Mieter des Ferienhauses von Leonardo DiCaprio auf den edlen Palmengarten blicken.

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In der Bar stehen halb volle Flaschen mit Buffalo 
Trace Kentucky Whiskey, Grey Goose Vodka und Hendricks Gin.

Verena Hallermann

Das Wohnzimmer ist stilvoll eingerichtet. Nicht pompös oder protzig. Eher schlicht, mit Liebe zum Detail. Die Sitzgruppe wirkt beinahe zusammengewürfelt. Aber dennoch stimmig und nicht kitschig. Ein kleiner Flügel steht vor der Fensterwand. In der Bar stehen halb volle Flaschen mit Buffalo Trace Kentucky Whiskey, Grey Goose Vodka und Hendricks Gin. An der Natursteinwand über der Bar hängt ein Bild im 60er-Jahre-Stil von Josh Agle, der unter dem Namen Shag bekannt ist. Natürlich verbringt Leo die meiste Zeit in seinen Hauptsitzen in Los Angeles und Manhatten, erzählt der Hausmeister. Dennoch ist er kein seltener Gast. „Leonardo war erst vergangenes Wochenende da, er kommt immer mal wieder vorbei.“

Keine privaten Dinge zu sehen

Wer hofft, persönliche Gegenstände des Filmstars zu finden, wird allerdings enttäuscht. Auch Bilder von ihm sind nicht zu sehen. Dafür aber von der Schauspielerin, Sängerin und Golfspielerin Dinah Shore, für die die Villa 1964 ursprünglich gebaut wurde. Noch heute trägt es den Namen The Dinah Shore Estate. Es handelt sich um eine der besterhaltenen Villen der Epoche des Mid-Century Modern. Der Baustil aus den 50er- und 60er-Jahren ist unter anderem durch Donald Allen Wexler geprägt worden, den Architekten des Dinah Shore Estate. Er hat bei Richard Neutra, einem berühmten Architekten aus Wien, gelernt. Wexler hat dazu beigetragen, dass Palm Springs bis heute von diesem innovativen Baustil geprägt ist. Neben einer Vielzahl von privaten und öffentlichen Gebäuden hat er auch den Flughafen von Palm Springs entworfen.

Die Villa, die 2008 renoviert wurde, hat Leonardo DiCaprio 2014 für knapp 5,2 Millionen Dollar gekauft. Noch heute ist die Arbeit von Wexler, der vor allem durch seine innovative Verwendung von Stahl im Wohndesign bekannt geworden ist, erkennbar. So erinnern die Stahlträger des Gebäudes an Spinnenbeine, eine Konstruktion, die typisch für Waxlers Design ist.

Von Frank Sinatra bis Kirk Douglas

Vom Wohnzimmer geht es mit Hausmeister Serafin in das Schlafzimmer von DiCaprio. Oder besser gesagt in eines von insgesamt sechs. Doch das Schlafzimmer mit Kingsizebett, kleiner Sitzgruppe mit Oberlicht und fellbezogenen Sesseln sowie einem Kamin ist ein besonders. Denn dort soll der Hollywoodstar persönlich schlafen. Direkt daneben: ein Badezimmer in Übergröße. Doch statt Marmorfliesen und luxuriösem Whirlpool, ist das Bad in gebürstetem Stahl gehalten mit einer Sitzbadewanne aus Metall. In der Mitte des steril wirkenden Raumes steht ein Doppelwaschtisch. Die Böden der Waschbecken sind durchsichtig. Die weiteren Badezimmer sind farblich mit den Schlafzimmern abgestimmt. Gäste können sich bereits vorab Gedanken machen, ob sie in einem roten, blauen oder lieber in einem lindgrünen Zimmer schlafen wollen.

Saftiges Grün rahmt auch den schmalen Weg, der die Straße mit dem Anwesen verbindet. Keine Mauer schirmt die Villa von den Nachbarn ab. Kein Zaun verwehrt den Zutritt. Keine Hecke erschwert den Blick ins Innere. „Hier in der Gegend muss sich ein Promi keine Sorgen um sein Anwesen machen“, sagt der Hausmeister. „Das ist die beste Gegend in Palm Springs.“ Und nicht nur DiCaprio hat Gefallen an Old Las Palmas gefunden. Frank Sinatra, Elvis Presley und Gary Grant hatten ebenfalls dort Residenzen gekauft. Bis 1996 lebte auch Kirk Douglas schräg gegenüber. Ein kleiner Weg hatte einst die beiden Grundstücke verbunden. „Leonardo und Kirk kannten sich gut“, erzählt der Hausmeister. „Hin und wieder kam er zum Tennisspielen rüber.“

Luxuswohnung mit günstiger Lage

Die Architektur in Palm Springs hat viel zu bieten. Anfang der 40er-Jahre haben etliche Hollywoodstars das Wüstenstädtchen für sich entdeckt. Die Zahl der vermögenden Einwohner nahm stetig zu. Auch viele Architekten, darunter Europäer, ließen sich dort nieder. Ziel der Architekten war es, die Schönheit der Wüstenlandschaft in ihren architektonischen Gebäuden aufleben zu lassen. In unmittelbarer Nachbarschaft von Leonardo DiCaprios Ferienhaus befindet sich eines der berühmtesten architektonischen Werke in Palm Springs: das Kaufmann-Haus. Richard Neutra hat dieses Meisterwerk der Ästhetik 1946/47 geschaffen. Das besondere an der Bauart: Das Haus hat kein Innen und kein Außen. Neben einem Außenschlafbereich gibt es ein überdachtes Sofa gleich neben den Wüstengräsern. Auch die durchgehenden Glasfassaden vermitteln den Eindruck, dass Innen und Außen miteinander verschmelzen. Das Haus aus gelbbraunem Stein, Stahl und Aluminium wurde einst für Edgar J. Kaufmann gebaut. Danach hatte es eine Reihe anderer Besitzer, bis es 2014 für 16,84 Millionen Dollar versteigert wurde. Heute befindet sich das Haus im privaten Besitz.

Auch nicht weit entfernt vom Dinah Shore Estate liegt das Elrod House. Es wurde 1968 von dem amerikanischen Architekten John Lautner gebaut. 1971 diente es aufgrund seines auffälligen Baustils als Drehort für den James-Bond-Film „Diamantenfieber“. Es ist ein Ufo-ähnliches, rundes Gebäude mit einem Durchmesser von 18 Metern. Gebaut hat Lautner es an einem steilen Hang. Lautner ist nicht der einzige Architekt, der die Bergkämme für sich entdeckt hat. Auch das Frey House aus dem Jahr 1963/64 des Schweizers Albert Frey befindet sich mitten an einem felsigen Hang. Berühmt für das moderne Wüstendesign ist das Siva-Haus. Frey hat den Swimmingpool des Ende der 50er-Jahre errichteten Hauses einfach um einen Felsblock herum gebaut. Der Fels, ragt noch heute aus dem Wasser. Das Haus, das einst von dem Produzenten des Filmes „Grease“, Alan Carr, bewohnt wurde, wird heute an Architekturliebhaber aus der ganzen Welt vermietet.

Nicht nur private Ferienhäuser sind im Mid-Century-Modern-Stil gebaut. Auch etliche öffentliche Gebäude spiegeln die Kreativität der damaligen Designer wider. So sind die Palmen nicht etwa nachträglich durch die Decke der City Hall gewachsen. Auch die ehemalige Tankstelle am Ortsausgang gleicht vielmehr einem architektonischen Kunstwerk. Das Dach der Retro-Tankstelle von Frey läuft zu einer überdimensionalen, spitzen Überdachung des Areals zu, die leicht in Richtung Himmel zeigt. Heute beherbergt es das Palm Springs Besuchercenter.

Modernismuswoche im Februar

Wer mehr über die Architektur in Palm Springs erfahren möchte, hat die Möglichkeit, Touren zu buchen. Einige der Gebäude wie die City Hall und das Frey House sind frei zugänglich. Neben Leonardo DiCaprios Ferienhaus gibt es noch einige weitere Übernachtungsmöglichkeiten im Mid-Century-Modern-Stil. Eine große Architekturveranstaltung in Palm Springs ist die Modernism Week. Mit dieser Kunst- und Architekturwoche zelebriert das Wüstenstädtchen jeden Februar den besonderen Baustil der Stadt. Neben Touren, und Lesungen werden kulturelle Veranstaltungen in ausgewählten Häusern angeboten.

Infos unter www.432hermosa. com, www.visitpalmsprings.com und www.modernism week.com.

Von unserer Reporterin Verena Hallermann

Wissenswertes für Reisende

Anreise: Air Berlin fliegt ab

Düsseldorf fünf Mal pro Woche nonstop nach Los Angeles. Lufthansa fliegt mit oder ohne Zwischenstopp von Frankfurt aus.

Beste Reisezeit: Palm Springs ist ganzjährig als Reiseziel geeignet. In der Stadt im Coachella-Tal in der Wüste Kaliforniens scheint an 350 Tagen die Sonne. Im Winter liegen die Temperaturen tagsüber bei über 20 Grad. Im Sommer klettert das Barometer auf bis zu 40 Grad.

Unsere Ausflugstipps:

  • Mit der Palm Springs Schwebebahn geht es auf die San Jacinto Montains in 2597 Meter Höhe.
  • Das Art Museum & Architecture and Design Center sind interessante Ziele für Liebhaber der modernen Kunst.
  • Auf der Architekturtour mit Robert Imber lernen Urlauber die Vorzüge des Wüstenstädtchens kennen.

Unsere Autorin ist mit Air Berlin gereist und hat im Saguaro Palm Springs übernachtet.

Diese Reise wurde von Air Berlin sowie vom Palm Springs Bureau of Tourism unterstützt.

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