Redakteur Jochen Kampmann: Das ist schon einen Skënderbeu wert...

Tirana ist eine pulsierende Metropole. Albaniens Hauptstadt kann zwar architektonisch nicht mit allen Städten des Landes konkurrieren – Weltkulturerbe-Status haben andere -, aber sie hat sehr schöne Ecken. Auch weniger schöne, aber das sind Relikte der Vergangenheit.

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Das ist schon einen Skënderbeu wert ...

Dem weitläufigen Skanderbeg-Platz, benannt nach dem Nationalhelden Skënderbeu (1405-1468) – so schreiben ihn Albaner – ist mittlerweile einiges von seiner stalinistischen kalten Pracht genommen worden. Ein französischer Architekt ließ umgestalten und begrünen. Unverändert ist das bronzene Reiterstandbild Skanderbegs geblieben, das 1968 aufgestellt wurde. Aber es gibt auch Präsozialistisches: Rund um den Mutter-Teresa-Platz am Ende einer breiten Allee stehen klotzige Gebäude im Italo-Fascho-Stil.

Es gibt auch eine Pyramide, die Enver Hodschas Tochter für den Diktator bauen ließ; sie aber ist in einem traurigen Zustand. Hodscha ist vorbei. Dafür allerdings ist herrscht Leben im „Blloku“, dem Blockviertel. Jahrzehntelang exklusives Wohnviertel für Parteifunktionäre gibt es heute hier schicke Cafes, Restaurants und jede Menge schicke Leute, die unter Orangenbäumen ein Bier trinken, flanieren oder beides tun. Ja, und dann ist da noch Konjak Skënderbeu, ein Weinbrand, der seit 1967 in Tirana hergestellt wird. Er gilt als ein Nationalgetränk und gefällt durch seinen süßlichen sowie vollmundigen Geschmack. Wenn einem so viel Gutes wiederfährt, das ist schon einen Skënderbeu wert.