Pasta

Kreuzfahrt: Auf der „Costa Luminosa“ genießen Passagiere die mediterrane Küche

Auf den Schiffen der italienischen Reederei Costa können sich die Gäste auf jeder Route über original italienische Küche freuen – selbstverständlich auch auf der Fahrt von Warnemünde nach Stockholm. Fotos: Sarah Kern
Auf den Schiffen der italienischen Reederei Costa können sich die Gäste auf jeder Route über original italienische Küche freuen – selbstverständlich auch auf der Fahrt von Warnemünde nach Stockholm. Fotos: Sarah Kern Foto: Sarah Kern

Überall Pasta. In der einen Büfettauslage häufen sich Pastaberge mit kleinen Kirschtomaten und ganz wenig Basilikum. Daneben Berge mit dampfenden Nudeln, darauf türmen sich Sardellen und extra viel Parmesan.

Lesezeit: 3 Minuten
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Von Sarah Kern

Pasta, Pizza, Pesce: Die italienische Küche spielt bei der italienischen Reederei Costa Crociere augenscheinlich eine große Rolle – auch auf der Fahrt vom Ostseehafen Warnemünde zur schwedischen Hauptstadt Stockholm. Hier hätte man vielleicht eher Köttbullar oder Ostseekrabben am Büfett erwartet. Aber es stört hier niemanden. Ganz im Gegenteil. Lucio Greco beispielsweise findet das Essen wunderbar. Der Rentner (79) aus Turin häuft sich die Sardellenpasta auf einen Teller, Langusten obendrauf. Vier Stück. Zwei für sich und zwei für seine Frau Dina, erklärt er und lacht. „Sí, ancora un' po“ (Ja, gern noch ein bisschen), ruft er den Kellnern zu. Lucio ist zum 20. Mal auf einem Costa-Schiff unterwegs, insgesamt haben er und seine Frau Dina (78) schon 25 Kreuzfahrten hinter sich. Fünf mit anderen Reedereien. Aber am liebsten fahren sie mit der Costa. „Hier ist auf eines immer Verlass“, sagen Lucio und Dina. „Auf das Essen. Hier gibt's das, was wir von zu Hause kennen: Pasta, Fisch, Gemüse und Pizza.“

Draußen hinter den großen Glasscheiben funkelt die schwarze Ostsee. Trendige, zeitgemäße Foodkonzepte sollen Kunden überzeugen, jüngere vielleicht. Dennoch geht es bei der Costa weiterhin natürlich um italienisches Essen, um mediterrane Küche. Diese wird aber jetzt aufgehübscht mit Begriffen wie Nachhaltigkeit, Regionalität und ökologischer Produktionsweise. Auch der Gründer der Slow-Food-Bewegung, Carlo Petrini, wird mit der Costa in einem Atemzug genannt. Was sich nach einer guten Idee anhört – keine Massenproduktion, mehr regionale Nahrungsmittel –, wird definitiv eine Herausforderung für Kreuzfahrtköche sein. Regional und saisonal inspiriert und dazu noch ökologisch produziert für bis zu 2000 Menschen pro Mahlzeit zu kochen? Von der damit auch verbundenen Kostenfrage einmal ganz abgesehen.

Vor dieser Herausforderung stehen aber auch andere Reedereien. Die Ideen klingen allesamt ansprechend: Kulinarische Genüsse werden zum Mittelpunkt einer Kreuzfahrt. Was durchaus Sinn ergibt: In einer Gesellschaft, die sich immer mehr vor allem über ihren Lebensstil und die damit verbundene Ernährungsweise definiert, liegt ein maßgeschneidertes Foodkonzept, mit dem man sich als Kreuzfahrer identifizieren kann, auf der Hand.

Vegan, vegetarisch, Low Carb? Auf Schiffen kein Problem mehr. Vorbei scheinen die Zeiten der Büfettverkostungen in Staffelläufen. Essen soll auf See zu einem Erlebnis werden. So werben die Reedereien mit wohlklingenden Attributen für ihre Speisekonzepte. Bei Hapag Lloyd beispielsweise wird von moderner gehobener Küche und variationsreichen asiatischen Genüssen gesprochen. „Mal opulent, mal Cuisine légère, mal frisch vom Grill, mal rustikal inspiriert“, schwärmt die Reederei.

Ähnlich bei Aida Cruises. Auch hier werden kulinarische Hochgenüsse in den Mittelpunkt der Kreuzfahrt gerückt. Getreu dem Motte: Santorini ist großartig, aber unser Essen an Bord ist ein Traum. „Unter der Regie von Spitzenköchen entstehen aus marktfrischen Zutaten täglich neue wundervolle Gerichte“, heißt es. Und Restaurants sind nicht einfach Restaurants. Sie heißen „Rossini“, und ein Besuch dort soll die Kreuzfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Gegen Aufpreis, versteht sich. Die Kollegen von TUI Cruises haben sich gleich einen Sternekoch mit aufs Boot geholt: Tim Raue entwickelt für „Mein Schiff“ ein Sternerestaurant.

Bei der Costa heißt der Lockvogel Bruno Barbieri. Er ist der italienische Küchenchef mit den meisten Michelin-Sternen. Für die Costa hat er ein exklusives Galamenü kreiert. „Volare, o oh, cantare, o o o oh“ – die Italiener an Bord wedeln mit weißen Tüchern, aus den Boxen dröhnen italienische Hits. Es ist Festabend an Bord. Dina und Lucio Greco sind auch da. Sie sitzen an einem Tisch zusammen mit Freunden. „Amiamo la sera italiana (Wir lieben den italienischen Abend)“, erzählen sie. Sie lachen, trinken italienischen Rotwein. Alle müssen laut reden, damit man sich versteht. Sie werden wiederkommen, sagen sie. Bald schon. Wegen Bruno Barbieri und dem neuen Nachhaltigkeitskonzept? Die beiden Senioren schauen sich an. „Nein, weil es Spaß macht.“

Wissenswertes für Reisende

Anreise: Es empfiehlt sich, die Anreise über die jeweilige Reederei mitzubuchen. Vorteil: Hat Flugzeug oder Bahn Verspätung, wartet das Schiff in der Regel. Bei individueller Anreise steigt im Verspätungsfall der Blutdruck bei den Reisenden deutlich an.

Kreuzfahrten auf der Ostsee werden angeboten unter anderem von Aida, Costa, Royal Caribbean, Norwegian Cruise Line, MSC, Phoenix Reisen und Hapag Lloyd.

Unsere Ausflugstipps:

  • Altstadt von Stockholm
  • Ice-Bar in Stockholm
  • ABBA-Museum in Stockholm

Unsere Autorin ist mit der „Costa Luminosa“ von Warnemünde nach Stockholm gereist. Diese Reise wurde unterstützt von Costa.